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Wahl einer Superintendentin oder eines Superintendenten

Das sind die Kandidat:innen

Der Kirchenkreis Iserlohn wählt in diesem Jahr eine neue Superintendentin oder einen neuen Superintendenten. Der Nominierungsausschuss hat nun im Rahmen des Nominierungsverfahrens einen Kandidaten und eine Kandidatin bestimmt, die sich zur Wahl stellen. Die entsprechende Wahlsynode findet am Samstag, 27. April, statt. Hier stellen wir Ihnen die Kandidat:innen vor: Pfarrerin Sandra Sternke-Menne und Pfarrer Oliver Günther.

Pfarrerin Sandra Sternke-Menne

„Ich möchte mithelfen, die Kirche zukunftsfähig zu gestalten. Kirche muss sichtbar und bei den Menschen sein“, sagt Pfarrerin Sandra Sternke-Menne. Die  43-Jährige sieht den Kirchenkreis  Iserlohn als zukunftsorientierten Kirchenkreis, in dem bereits viele gute Ideen vorangebracht werden: Die Interprofessionellen Pastoralteams (IPT), das Konzept für die Präventionsarbeit und die Tauffeste.  Auch die digitale Präsenz schätzt sie.

Gesellschaftliche Herausforderungen wie den Klimaschutz und den Eintritt für Frieden und Gerechtigkeit angesichts von Flucht und Krieg, sowie interne Probleme wie die vermehrten Kirchenaustritte, gelte es mit wachem Auge wahrzunehmen, sagt Sandra Sternke-Menne. Sie möchte Lösungsideen und Handlungsoptionen entwickeln, die Bedürfnisse der Menschen vor Ort erfragen und Projekte entwickeln und medial aufbereiten. „Wir müssen uns zeigen und profilieren, notfalls auch gegen den Trend.“

Für Sandra Sternke-Menne ist es unerlässlich, im Team zu arbeiten und das Gespräch zu suchen: Mit Kolleginnen und Kollegen, den Ehrenamtlichen und Gemeinden und auch über die Grenzen des Kirchenkreises hinaus. Sie möchte fragen, was die Teams vor Ort eigentlich brauchen und selbst innovativ vorangehen. Sie möchte mit den Haupt- und Ehrenamtlichen in den Kirchengemeinden und im Kirchenkreis „Kirche der Zukunft“ gestalten und „das Evangelium in all seinen Möglichkeiten analog und digital kommunizieren“.

Sie betont, dass sie von Herzen Pfarrerin ist. Derzeit und seit 2014 ist sie Pfarrerin in der Evangelischen Kirchengemeinde Brackel im Kirchenkreis Dortmund und Teil eines IPTs. Seit 2016 ist sie Scriba im Kreissynodalvorstand und hat verschiedene Weiterbildungen absolviert, unter anderem „Kunst des Führens in Kirchenkreisen“, „Führungskommunikation“ und  „Kirche als Organisation wahrnehmen, verstehen und gestalten“. Sie ist verheiratet und hat einen Sohn.

Pfarrer Oliver Günther

„Ich wünsche mir eine Kirche, die auf der Höhe der Zeit in der Mitte unserer Gesellschaft präsent ist“, sagt Pfarrer Oliver Günther. Der 50-schätzt am Kirchenkreis die Vielfalt, mit der die Kirche an den unterschiedlichen Orten präsent ist. Für ihn zeichnet sich Kirche dadurch aus, kreativ nach Lösungen zu suchen und Dinge einfach auszuprobieren. Dazu zählt hier z.B. die mutige und entschlossene Umsetzung des IPT-Konzeptes.

Doch auch die Herausforderungen hat er im Blick: die immer dramatischeren Austrittszahlen und die geringeren Einnahmen durch Kirchensteuern. „Wir erleben, dass Kirche immer unbedeutender wird, in der Gesellschaft und der öffentlichen Wahrnehmung“, sagt Oliver Günther. Dies schmerze ihn zutiefst und diese Entwicklung erfordere eine selbstkritische Analyse. Die Frage dürfe nicht lauten, wie die Menschen zurück zur Kirche finden, sondern: „Wie finden wir zu den Menschen zurück?“.

Zeitgemäße Leitung in der Kirche bedeutet für Oliver Günther, nicht nur auf der Grundlage faktenbasierter Analysen die richtigen strategischen Entscheidungen zu treffen, sondern es geht ihm vor allem auch um die Frage, mit welcher Haltung der Zukunft begegnet wird. Er möchte alternative Sicht- und Herangehensweisen aufzeigen und Herausforderungen als Chance begreifen, um den Umbau von Kirche konstruktiv zu gestalten. Hoffnung ist dabei für ihn ein zentrales Leitmotiv. Er möchte Menschen dafür gewinnen, diese Haltung ebenfalls einzunehmen. „Ich werbe leidenschaftlich für eine Kirche, die sich nicht zurückzieht.“

Aktuell und seit 2015 ist Oliver Günther Pfarrer in der Kirchengemeinde Oberholzklau im Kirchenkreis Siegen. Im Synodalen Finanzausschuss gehörte er zum Leitungsteam. Davor war er zwei Jahre Superintendent im Ev. Kirchenkreis Prignitz in der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, bevor er das Amt aus familiären Gründen freiwillig aufgab.  Er ist zertifizierter Mediator und qualifiziert als systemischer Organisationsentwickler und Gemeindeberater. Er ist verheiratet und hat aus erster Ehe zwei Töchter, die schwerpunktmäßig bei ihm leben.

Die Einführung des neuen Superintendenten oder der neuen Superintendentin ist für Freitag, 28. Juni, in der Obersten Stadtkirche in Iserlohn geplant. In dem Gottesdienst findet auch die Entpflichtung von Superintendentin Martina Espelöer statt.