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Pfarrer Bernd Bartelheimer in Ruhestand verabschiedet

Superintendentin Martina Espelöer dankte Bernd Bartelheimer für die geleistete Arbeit in Hemer. Foto: Annabell Jatzke

Eine voll gefüllte Ebbergkirche erwartete Pfarrer Bernd Bartelheimer zu seinem Verabschiedungsgottesdienst. Neben der Familie, Gemeindemitgliedern, zahlreiche Weggefährten verschiedener Konfessionen ließ es sich auch der stellvertretende Bürgermeister Bernhard Camminadi nicht nehmen, Bartelheimer in den Ruhestand zu verabschieden.
Nach dem Einzug mit Orgelspiel begrüßte Pfarrerin Sonja Timpe-Neuhaus die Anwesenden: „Was für ein Auftakt!“ Und es folgte ein mutmachender Gottesdienst mit einem strahlenden Bernd Bartelheimer, der von Superintendentin Martina Espelöer entpflichtet wurde.
Die Predigt übernahm Bartelheimer bei seinem Abschied selbstverständlich noch einmal persönlich. Außergewöhnlich war dabei, dass kein Bibeltext die Grundlage bildete. Stattdessen wählte Bartelheimer das Zitat „Christlicher Glaube, ist Mut zum Leben und zum Sterben, der mit Christus gekreuzigt wird und mit ihm aufersteht“ von seinem Lieblingstheologen Gerd Theißen. „Mut zum Leben möchten wir alle haben“, so Bartelheimer eingangs. Krieg, Schicksalsschläge wie Tod oder auch Krankheit entmutigen laut Bartelheimer oftmals. Im Glauben werde aber die positive Botschaft erlebbar. In seinen 32 Jahren in Hemer habe er oftmals Mut gebraucht, seine Arbeit sei nicht immer selbstverständlich gewesen. Man müsse den Mut finden und sich darauf einlassen. Aber auch der Mut zur Endlichkeit dürfe nicht ins Vergessen geraten. Den durch und durch guten Christen und die nur positive Kirche werde es niemals geben, aber Mut und Glaube streuen Zuversicht. „Im Mittelpunkt steht kein Held, bei dem alle gut geht“, machte Bartelheimer deutlich, dass der Weg nicht immer gerade sei. Und wenn der Weg auch einmal steinig ist, so sind die Christen durch ihre Gemeinschaft nicht alleine.
Einen neuen Weg beschreitet Bartelheimer jetzt auch, wenn er in den Ruhestand geht. Der Weg führt ihn und seine Ehefrau Richtung Süddeutschland, wo die Kinder und Enkel mittlerweile leben. Familie geht Bartelheimer schließlich über alles. Seine fröhlich winkende Enkelin bezeichnete er beim Abschiedsgottesdienst als seinen größten Fan.

In ihrer Ansprache ging Superintendentin Martina Espelöer auf die Losung des Tages ein. Zudem zählte sie auf, was Bartelheimer in seiner Laufbahn wichtig war und wofür sie ihn schätzte. Seine Neugierde und sein kritischer Geist, wenngleich auch manchmal nicht ganz einfach, zeichneten ihn aus. Durch den CVJM kam Bartelheimer einst zum Glauben und zu seiner Berufung. Damals schon schätzte er die Gemeinschaft. In der Kreuzkirche Landhausen hat er diese Gemeinschaft jahrelang mitgeprägt. Nicht unerwähnt ließ Espelöer auch die pfarramtliche Verbindung, die die evangelisch-lutherische Kirchengemeinde Hemer jüngst mit der Kirchengemeinde Ihmert beschloss. Für solche Veränderungen brauche es auch Mut. So wie sich Bartelheimer nun auf einen neuen Weg aufmacht, so gelte es für die Gemeinde ebenfalls. Espelöer appellierte die Gemeindemitglieder, in der Verbindung eine Chance zu sehen und den Fokus auf „Fördern, Stützen und Stärken“ zu legen.
Gemeinsam mit mehreren Wegbegleitern nahm sie anschließend die Segenshandlung zur Entpflichtung Bartelheimers vor.
Musikalisch wurde der Abschiedsgottesdienst einerseits von Organist Rolf Bürgermeister an Orgel und Klavier begleitet, aber auch der Landhauser Frauenchor „Sing and Praise“ von Viktoria Ibsch wirkte mit. Ebenso hatte der Männerchor, in dem Bartelheimer selbst mitsingt, einen Auftritt.
Nach dem offiziellen Gottesdienst folgten Grußworte und ein kleiner Empfang. Bewusst hatte sich Bartelheimer gewünscht, dass die Grußworte nicht zu üppig ausfielen, um mehr Gelegenheit zur persönlichen Begegnung zu schaffen. Natürlich oblag es Superintendentin Martina Espelöer, das erste Grußwort zu sprechen. Sie dankte Bartelheimer nochmals und überreichte wie von ihm gewünscht zum Abschied eine Spende für den evangelischen Friedhof Kantstraße, wo mit dem Geld Psalmworte auf einen Stein geschrieben werden sollen. Weitere Grußworte schlossen sich an. Unter anderem ernannte Jost Schmerbeck, ein langjähriger Wegbegleiter Bartelheimers aus Landhausen, ihn zum „Bischof von Landhausen“.

Annabell Jatzke

Annabell Jatzke

Autorin