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Superintendentin zum Nikolaustag

Haben Sie heute schon in Ihre Schuhe schaut? War da eine Kleinigkeit, Schokolade, Nüsse oder eine Mandarine oder haben Sie selber jemandem eine solche Freude gemacht – einfach so. Und dann wurden Sie gefragt: Hast du das gemacht? Und Sie sagen: Nein J , das war der Nikolaus!

Ich grüße Sie zum Nikolaustag. Einer der Gedenktage für Heilige Menschen, die in vielen Religionen begangen werden. Menschen erinnern sich daran, dass da jemand war, damals der Bischof von Myra, der es mitbekommen hat, dass es in seiner Stadt eine große Hungersnot gab. Die Menschen brauchten etwas zu essen. Es war auch  reichlich zu essen da.  Aber dieses war nicht für die hungernden Menschen vorgesehen, sondern allein für den Kaiser. Und das kam so: Da lag ein Schiff vor Anker mit Getreide für den Kaiser, und dieses Getreide sollte auch niemandem anders zugutekommen als dem Hof des Kaisers. Der Bischof Nikolaus von Myra,  um den es am 6. Dezember geht, ist zu den Schiffsleuten gegangen und hat gesagt: Die Menschen in der Stadt hungern. Gebt doch etwas von dem Getreide ab. Die Schiffsleute hatten aber Angst davor, bestraft zu werden, wenn sie etwas abgeben, da  alles abgewogen war und genauso zum Kaiser sollte. Der Bischof von Myra,  Nikolaus,  versprach Ihnen aber, dass sie keine Strafe erhalten werden, wenn sie etwas von diesem Getreide abgeben. Sie haben sich überzeugen lassen und von dem Getreide, das eigentlich für den Kaiser bestimmt war,  in die Stadt gebracht,  in der die Hungersnot herrschte. Das war schön. Aber das eigentliche Wunder kam erst noch. Als nämlich die Schiffsleute die Ladung zum Kaiser brachten,  stellten sie fest, dass nichts fehlte. Das Gewicht ist dasselbe geblieben wie vor der Gabe an die Hungernden. Auch in der Stadt selber, die von dem Getreide bekommen hat, reichte das Korn zwei Jahre lang.

Der Nikolaustag erzählt uns davon, dass Teilen ein Geheimnis birgt. Man weiß nicht, woher die Überraschung kommt, aber sie macht satt an Leib und Seele.

Ich grüße herzlich! Ihre Martina Espelöer

P.S.: Was ist das denn hier in meinen Schuhen? Waren Sie das?