Am Runden Tisch der Religionen nahmen diesmal Vertreter von drei Weltreligionen teil und es konnte Bürgermeister Michael Joithe begrüßt werden.
Bereits seit zehn Jahren nunmehr schon gibt es in Iserlohn den Runden Tisch der Religionen und wenngleich an eckigen Tischen getagt wird, die fünf vertretenden Weltreligionen haben ein gemeinsames Anliegen: den Frieden sowie die Toleranz und Akzeptanz füreinander.
Am Mittwochabend kamen Vertreter dreier Religionen wieder zur gemeinsamen Sitzung im katholischen Pankratiusforum zusammen, um sich auszutauschen. Diese gemeinsamen Sitzungen finden etwa viermal pro Jahr statt, um stetig im Dialog zu bleiben. Diesmal konnte dazu auch ein besonderer Gast begrüßt werden. Dekanatsreferentin Gaby Iserloh und Pfarrer Bernd Neuser, seines Zeichens auch Islamsbeauftragter, freuten sich über den Besuch von Iserlohns Bürgermeister Michael Joithe.
Als es in der Sitzung des Integrationsrates Anfang des Jahres um die zerstörten muslimischen Grabsteine auf dem Iserlohner Hauptfriedhof ging, sprach das Moderatorenteam des Runden Tisches des Religionen, Joithe an und lud ihn seinerzeit ein, um ihm die Themenschwerpunkte vorzustellen und sich mit ihm darüber auszutauschen.
Nach der Begrüßung durch das Moderatorenteam folgte zu Beginn ein geistlicher Impuls, für den sich Buddhistin Barbara Fricke verantwortlich zeichnete. Sie las vom Dalai Lama vor, der von einer religiösen Mannigfaltigkeit spricht und den großen Reichtum an Religionen immer wieder hervorhebt. Auch zitierte sie ihn in Bezug auf Ethik und Freude. „Ich kenne keine Feinde. Es gibt nur Menschen, die ich noch nicht kennengelernt habe“, war dabei ein prägnantes Zitat des buddhistischen Mönches.
Bevor dann in die Thematik eingestiegen und die Grundlagen des Runden Tisches und der Räte der Religionen im Allgemeinen vorgestellt wurden, gedachte die Gemeinschaft der verstorbenen Dörte Knoch, die sich seit der Gründung aktiv mit einbrachte.
Der Runder Tisch der Religionen vor Ort ist eine Selbstorganisation, die sich den immer fortwährenden interreligiösen Dialog auf die Fahne geschrieben hat und sich für den Frieden in der Stadt einsetzt. Bei den Treffen können sich Religionsgemeinschaften untereinander vernetzen, teilweise gab es auch bereits größere Veranstaltungen. Wenn es Konflikte gibt, greift der Runde Tisch der Religionen ein und vermittelt und macht sich für ein friedvolles Zusammenleben und -arbeiten stark.
Es wurde des Weiteren thematisiert, was der Runde Tisch der Religionen bisher geleistet hat. Außerdem stellten sich die beteiligten Religionen und Konfessionen kurz vor. Einen „heißen Draht“ ins Iserlohner Rathaus gibt es seit längerem schon durch Burcu Öcaldi, die auch im Integrationsrat tätig ist. Sie unterstrich nunmehr nochmals den „guten Austausch“.
Michael Joithe, selbst bekennender Christ, freute sich darüber, dass es in Iserlohn solch einen Runden Tisch der Religionen gibt: „Ich finde es wichtig, dass wir diesen Austausch haben“. Es sei wichtig, über den Tellerrand hinaus zu schauen. „Wir müssen uns auf das Gemeinsame konzentrieren!“, so Joithe, der versprach demnächst eventuell öfter an den Sitzungen teilzunehmen, wenn es der Terminplan erlaube. Der Runde Tisch der Religionen kann sich der vollsten Unterstützung durch die Stadt Iserlohn gewiss sein. „Wo wir Sie als Stadt unterstützen können, lassen Sie es uns wissen“, so Joithe.
In einer Angelegenheit zählt der Runde Tisch der Religionen auf die Stadt Iserlohn. Gerne würde man wieder den Friedensmahner aufstellen, der seinerzeit seinen Platz auf dem Schillerplatz hatte. Weitere Perspektiven der Arbeit des Runden Tisches der Religionen sind der Ausbau von Friedhofsführungen. Die unter anderem von Pfarrer Bernd Neuser durchgeführten Führungen über den christlichen, muslimischen und jüdischen Teil des Iserlohner Hauptfriedhof erfreuen sich größter Beliebtheit, immer mehr Schulklassen informieren sich vor Ort. Auf ein tolles soziokulturelles Kunstprojekt freuen sich die Teilnehmer des Runden Tisches der Religionen: Im kommenden April kann der „Engel der Kulturen“ in Iserlohn begrüßt werden. Bis es soweit ist, bleiben alle in stetigem Dialog miteinander und von Pfarrer Bernd Neuser abschließend gesegnet.