Mit einem Auftritt des Posaunenchors und einer Andacht des ersten interprofessionellen Pastoralteams des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn, Pfarrer Wolfgang Kube, Pfarrerin i.P. Mara Schwäbe und Nina Wetzstein aus der Evangelischen Kirchengemeinde Trinitatis-Mark, begann die Herbstsynode am Freitag, 10. November, im Varnhagensaal in Iserlohn. Die Kreissynode ist das höchste Leitungsgremium des Kirchenkreises und befasst sich im Herbst traditionell in erster Linie mit finanziellen Themen. Superintendentin Martina Espelöer eröffnete die Kreissynode und begrüßte Oberkirchenrat Dr. Hans-Tjabert Conring, der als zuständiger Ortsdezernent ein Grußwort der Evangelischen Landeskirche von Westfalen überbrachte. „Ein festes Herz und einen ruhigen Verstand“, wünschte er den Synodalen, auch im Hinblick auf die aktuellen Kriege und Terroranschläge in der Welt.
Zunächst standen zwei Wahlen auf dem Programm. Jeweils einstimmig wurden Dr. Björn Corzilius als stellvertretender Synodalassessor und Diakon Philipp Sternemann als Synodalbeauftragter für die Werbung für den Nachwuchs in kirchlichen Berufen gewählt.
Danach stellte Verwaltungsleiter Bernd Göbert die Haushaltsplanung für 2024 vor. „Es gibt schönere Aufgaben“, leitete er ein, denn aufgrund verschiedener Faktoren ist die finanzielle Situation herausfordernd. Unter anderem sind geringere Kirchensteuerzuweisungen zu erwarten. Das liegt daran, dass der Kirchenkreis Iserlohn durchschnittlich etwas mehr Gemeindeglieder verliert. Bei einer Enthaltung beschloss die Kreissynode den Haushalt für 2024 einstimmig.
Superintendentin Martina Espelöer stellte dann im Rahmen des Tagesordnungspunktes Struktur und Entwicklungen die Überlegungen zur zukünftigen regionalen Einteilung des Kirchenkreises vor. Die aktuell fünf Regionen könnten schrittweise zu zwei Regionen werden, um den quantitativen Entwicklungen Rechnung zu tragen. Es gehe vor allem darum, gemeinsam als Synode diesen Weg aktiver gehen zu wollen, erklärte Martina Espelöer.
Zu diesem Punkt gab es eine angeregte Diskussion, die deutlich machte, dass die tatsächliche Gemeindearbeit unabhängig von den reinen Zahlen betrachtet werden muss. Pfarrer Tom Mindemann wählte zur Verdeutlichung das Bild eines Teppichs, bei dem die Regionalplanung die Rückseite bildet. Pfarrer Martin Heider plädierte dafür, die anstehenden Veränderungen als Chance wahrzunehmen. Beschlossen wurde zunächst die Einteilung in vier Planungsräume zum 1. Januar 2024. Nach Anträgen von Pfarrer Thomas Gössling und Tom Mindemann wurde weitergehend beschlossen, dass die Herbstsynode 2025 nach den bis dahin gesammelten Erfahrungen erneut bespricht, ob und wie ein weiterer Zusammenschluss der Personalplanungsräume funktionieren kann.
Seit einiger Zeit besteht die Planung, die Trägerschaft der 23 Tageseinrichtungen für Kinder des Kirchenkreises an den Verband der Ev. Kirchenkreise Iserlohn, Lüdenscheid-Plettenberg und Soest-Arnsberg zu übergeben. Im Vorfeld der Synode war der Vorschlag um einen Aspekt ergänzt worden: Bei der Einstellung einer Einrichtungsleitung bekommt die Beauftrage der jeweiligen Kirchengemeinde ein Vetorecht. Die Kreissynode beschloss nun, die Übergabe ab dem 1. August 2024 anzustreben.
Pfarrerin Dr. Tabea Esch und Pfarrerin Ulrike von Mayer stellten anschließend einen Bericht über die Bedeutung der digitalen Seelsorge vor. Das Angebot sei keine Notlösung, sondern eine sinnvolle Ergänzung, so Tabea Esch, und „digital ist auch real“. Anhand mehrerer bewegender Beispiele aus der Praxis zeigten sie auf, wie digitale Seelsorge Menschen auf eine Weise helfen konnte, die ohne diese Lösungen nicht möglich gewesen wäre. Die Synode beschloss, einen Antrag an die Landeskirche zu stellen, die digitalen Seelsorgeangebote weiter voranzutreiben und zu unterstützen.
Ein Modell zur Energieeinsparung stellten die Synodalbeauftragten für Umweltfragen Dieter Aulich und Ralf Micha vor. „Kennen Sie den Energieverbrauch Ihrer Gebäude?“, fragte Aulich und ermutigte die Synode, sich damit zu befassen.
Mit Glockengeläut, einem Friedensgebet und einer Schweigeminute für die Getöteten, Verletzten, Entführten und Ihre Angehörigen in und um Israel ging die Kreissynode schließlich zu Ende.





