Das Kompassjahr ist ein Freiwilliges Soziales Jahr im Rahmen des Diakonischen Jahres der EKvW für junge Menschen, in dem die Berufsorientierung im Bereich kirchlicher Berufe eine besondere Rolle einnimmt.
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Das Kompassjahr bietet hier die Möglichkeit, intensive Einblicke in die Arbeitswelt kirchlicher Berufe in den Feldern der Theologie, der Gemeindepädagogik, der Kirchenmusik sowie im Bereich des Religionsunterrichts zu erhalten. Teilnehmende des Kompassjahres erfahren eine intensive pädagogische & persönliche Begleitung. Sie bekommen die Möglichkeit eigene Fähigkeiten, Kompetenzen und Talente einzubringen und erfahren dabei Raum und Zeit für Austausch, Spiritualität und Berufsorientierung. Darüber hinaus profitierst Du von den Konditionen eines Freiwilligendienstes (Bezahlung, Urlaub, Versicherung, etc.).
Im Kompassjahr
- bekommst Du 470,- € Taschengeld.
- hast Du Anspruch auf 30 Tage Urlaub.
- bist Du sozialversichert.
- hast Du Kindergeldanspruch, ein etwaiger Anspruch auf Waisenrente bleibt bestehen.
Das Kompassjahr gilt als gelenktes Praktikum. Für die Erlangung der Fachhochschulreife wird es damit akzeptiert.
Hendrik Günther
Erfahrungsbericht aus der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Mark
Mit Kindern zu arbeiten, macht ihr riesigen Spaß. Die Arbeit mit älteren Menschen ebenso. Das Ziel vor Augen, im kommenden Jahr Gemeindepädagogik zu studieren, hat die 19-jährige Noelani Gasso Romero Anfang August ein Kompassjahr – vergleichbar mit dem Freiwilligen Sozialen Jahr – in der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Mark begonnen. „Mir ist noch nie langweilig gewesen“, schwärmt sie von ihrer Arbeit. Dass sie in ihrem Kompassjahr sowohl mit Kindern und Jugendlichen als auch mit älteren Menschen arbeiten kann, ist für sie ein Geschenk. Ihre ersten Lebensjahre verbrachte Noelani Gasso Romero, die mit ihrer freundlichen, offenen Art schnell mit Menschen ins Gespräch kommt, in Berlin, ihrem Geburtsort. „Wir
haben in Spandau gelebt.“ Die dortige Freikirche hatte großen Einfluss auf ihren Glauben. „Die Freikirche in Berlin hat mich sehr geprägt“, berichtet sie.
Mit sechs Jahren kam Noelani, die noch zwei ältere Geschwister hat, nach Altena – in die Heimat ihrer Mutter.Nach dem Besuch der Grundschule Mühlendorf wechselte sie zur Sekundarschule Altena/Nachrodt-Wiblingwerde und machte anschließend an der die Adolf-Reichwein-Gesamtschule in Lüdenscheid ihr Abitur. Auf der Suche nach einem Beruf, der sie ausfüllt, favorisierte die junge Altenaerin zunächst den Studiengang Soziale Arbeit. Vollends überzeugt war sie von dem Studiengang indes nicht. „Irgendetwas fehlte mir“, sagt sie. Ein YouTube-Video über Gemeindepädagogik, das sie zufällig sah, gab letztlich den Ausschlag, sich noch einmal umzuorientieren. „Das hat mir direkt gefallen.“ Sofort habe sie gedacht: „Das mache ich.“ Ihr Plan ist, im Wintersemester 2024 einen Studiengang Gemeindepädagogik an der Evangelischen Hochschule in Bochum zu beginnen.
Was ihr bei Sozialer Arbeit fehlte, war der Glaube, der von klein auf in ihrem Leben eine große Rolle spielte. Ihr für das Studium notwendige Praktikum absolviert sie seit August in der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Mark, in der es ihr ausgesprochen gut gefällt. Statt drei Monaten wie für’s Studium vorgeschrieben, bleibt sie ein Jahr, um Praxiserfahrung zu sammeln und in die unterschiedlichsten Bereiche von Gemeindepädagogik hineinzuschnuppern.
Gemeindeleben im Wandel des Jahres mit den großen Festen Weihnachten und Ostern mitzuerleben, war ihr wichtig.Ihr Kompassjahr – von der Evangelischen Kirche in Westfalen in diesem Jahr neu eingeführt – wird als Freiwilliges Soziales Jahr anerkannt. Träger ist das
Diakonische Jahr Westfalen. In der Gemeinde sind Gemeindepädagogin Nina Wetzstein und Mara Schwäbe, Pfarrerin im Probedienst, ihre Hauptansprechpartner. Auch mit GemeindeSchwester Claudia Sauer ist sie in Altena, Nachrodt und Wiblingwerde unterwegs. Zu ihren Aufgaben gehört unter anderem die Mitwirkung beim Kindergottesdienst Himmelsstürmer, den sie selbst als Kind besuchte, und beim Kinderaktionstag in Nachrodt. Ebenso die Unterstützung der Hauptamtlichen beim Konfirmationsunterricht. Zum KonfiCamp im Herbst fährt sie mit. Viel Freude bereiten ihr überdies die Angebote für Senioren, bei denen sie mit älteren Menschen ins Gespräch kommen kann. „Das ist das Tolle an Gemeindepädagogik. Man muss sich nicht auf eine Schiene festlegen“, führt sie aus. Die Vielfalt der Aufgaben, die sie bekommen hat, gefällt ihr. „Und ich bin ja erst einen Monat da und habe noch nicht alles
gesehen.“ Sich nach dem Studium weiter in der Gemeinde zu engagieren, kann sie sich durchaus vorstellen. „Ich finde die Gemeinde sehr schön.“ Nina Wetzstein habe sie bereits gefragt, ob sie nicht als Presbyterin mit Schwerpunkt Jugendarbeit am Gemeindeleben mitwirken wolle.