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Kirche für die Armen und Bedürftigen

Unter dem Titel „Was ihr getan habt einem meiner geringsten Brüder“ stand der erste Pfarrkonvent des Jahres am Mittwoch, 18. Januar, im Varnhagenhaus in Iserlohn. Superintendentin Martina Espelöer begrüßte die beiden Geschäftsführer der Diakonie Mark-Ruhr, Volker Holländer (Kaufmännischer Geschäftsführer) und Pfarrer Matthias Börner (Theologischer Geschäftsführer), die als Referenten von der Arbeit der gemeinnützigen GmbH berichteten.

Pfarrer Matthias Börner eröffnete den Konvent mit einer beeindruckenden Andacht, in der er von einem Besuch in den Slums der philippinischen Hauptstadt Manila berichtete. Inmitten erdrückender Armut traf er auf einen unerschütterlichen Glauben, der sich unter anderem in dem an eine Wand geschriebenen Satz „God is with us all the time“ – Gott ist mit uns zu jeder Zeit – zeigte.

Nach der Andacht begann Volker Holländer mit der Vorstellung der Arbeit der Diakonie Mark-Ruhr. Der Konzern ist das gemeinsame diakonische Werk der Kirchenkreise Iserlohn, Hagen, Schwelm und Hattingen-Witten. Die Zusammenführung fand 2011 statt. Da die einzelnen Werke und deren Einrichtungen schon vorher existierten, wuchs über die Jahre ein kompliziertes Organigramm, das Volker Holländer dem Konvent Schritt für Schritt erläuterte. Beginnend von der Gründung der Diakonie Mark-Ruhr am 1. Januar 2000 bis zur heutigen Struktur erläuterte Volker Holländer die Entstehung und die Überlegungen hinter den einzelnen Schritten und zeichnete dabei ein lebendiges Bild der einzelnen Arbeitsbereiche der Diakonie Mark-Ruhr.

Auch auf die Verwendung der Kirchensteuer kam Holländer zu sprechen und zeigte, wohin die Mittel des Kirchenkreises fließen. Die Finanzsatzung des Kirchenkreises Iserlohn steht unter dem Titel „Der Zehnte“: Zehn Prozent der Kirchensteuereinnahmen gehen an die diakonische Arbeit, jeweils zur Hälfte an die diakonische Arbeit in den Gemeinden und an die Diakonie Mark-Ruhr. Die diakonische Arbeit in den Gemeinden umfasst verschiedene Projekte und vor allem die GemeindeSchwestern, die zu diesem Pfarrkonvent ebenfalls eingeladen waren.

Die Diakonie Mark-Ruhr macht „Angebote für Menschen in schwierigen Lebenssituationen“, fasste Volker Holländer zusammen. Insgesamt 97 Angebote gibt es, überwiegend soziale Dienste, für Wohnungslose, Geflüchtete, Arbeitslose, Suchterkrankte, Überschuldete, Kranke, Alte, Junge und Familien. Zwölf Prozent der Gesamtkosten können dabei aus Kirchensteuern finanziert werden. Ein wichtiges Detail verriet Holländer ebenfalls: Für jeden Euro aus Kirchensteuern gibt es mehr als sieben Euro an öffentlichen Zuschüssen, die im Umkehrschluss bei geringeren Zuweisungen auch wegfallen würden.

Pfarrer Matthias Börner, der im vergangenen Jahr die Nachfolge von Pfarrer Martin Wehn als theologischer Geschäftsführer übernommen hatte, ordnete die Arbeit der Diakonie anschließend aus theologischer Perspektive ein und spannte dabei den Bogen zu seiner Andacht. Die Diakonie tritt ein für Arme, Kranke und Bedürftige und die Situation einzelner Klienten sei manchmal vielleicht gar nicht so weit entfernt von der Lebensrealität der Menschen in den Slums von Manila. Die Diakonie ist ein wichtiges Bindeglied zu diesem Menschen und erfüllt den Auftrag, Kirche für die Armen zu sein. Er lud den Pfarrkonvent ein, „uns als ihr diakonisches Werk mit zu denken“.

„Bei der Diakonie geht es um den Menschen und bei der Kirche geht es auch um den Menschen“, fasste Superintendentin Martina Espelöer zusammen und bedankte sich für den gelungenen Vortrag. Auch den ökonomischen Auftrag nehme sie als etwas positives wahr, so die Superintendentin: „Er ist ein Anreiz für uns, das Geld dorthin zu bringen, wo es sein soll.“