Die Evangelische Kirche von Westfalen (EKvW) hatte zu einer öffentlichen Bürgerbegehung des Ortlohn-Parks eingeladen. Am 29. März 2022 stellte Ulf Schlüter, theologischer Vizepräsident der EKvW, Pläne für die zukünftige Entwicklung des Parks vor. Mit ihm war auch Stefanie Salder, Geschäftsführerin der landeskirchlichen Immobilienverwaltung, angereist. Für die Stadt Iserlohn war Sebastian Matz, Leiter der Abteilung Stadtentwicklung, vor Ort, ebenso rund 50 Bürgerinnen und Bürger, unter ihnen auch Ratsmitglieder, Vertreter des Seniorenbeirates und der Stadtteilkonferenz.
Zunächst erinnerte Ulf Schlüter an die Geschichte des Parks. Im Zusammenhang mit der Gründung der Evangelische Akademie Haus Ortlohn im Jahre 1954 wurde die Immobilie seitens der EKvW von der Iserlohner Familie Kirchhoff erworben. Wenige Jahre später wurde dann noch ein weiterer Teil des Parks von der Erbengemeinschaft der Fa. Fleitmann erworben. Fünf Jahrzehnte lang wurden in der Akademie Fortbildungen und bildungspolitische Veranstaltungen angeboten, an denen auch Ulf Schlüter und andere anwesende Pfarrer teilgenommen haben.
Anfang der 2000er Jahre kam es zu einem dramatischen Rückgang der Kirchensteuereinnahmen, so dass nach Aussage von Ulf Schlüter die „unausweichliche Entscheidung“ getroffen wurde, die Akademie aufzugeben und nur noch in Schwerte/Villigst ein entsprechendes Angebot vorzuhalten. Mit der Schließung der Akademie im Jahre 2007 begann die Verwertung der Immobilie. Es wurden Einfamilienhäuser und ein Pflegeheim gebaut. Diese Verwertung ist, so Schlüter, bis jetzt „ein Null-Summen-Spiel“. Wesentlich trägt dazu auch die Pflege des Parks bei, für die eine Fachfirma beauftragt wurde inkl. einer 14-täglichen Müllbeseitigung, Baumpflege etc. Eine Renaturalisierung des Teiches ist für die nächste Zukunft beabsichtigt.
Auf einem Areal unterhalb des Pflegeheimes soll eine weitere Bebauung erfolgen. Grundstücke sind mittlerweile seitens der EKvW an Gemeinden im Kirchenkreis veräußert worden. Dort sollen weitere Einfamilienhäuser entstehen. In Kooperation mit der Diakonie plant die Johannesgemeinde den Bau eines Wohnheimes für autistische Menschen.
Zusage der Landeskirche
Auf Initiative von Eva Kirchhoff, stellv. Fraktionsvorsitzende der CDU, und Albert Henz, ehemaliger Vizepräsident der EKvW, kam dieser Termin zustande. Und man traf sich nicht von ungefähr am Fuße der Kapelle, nur wenige Schritte entfernt vom Teehaus.
Ulf Schlüter überraschte die Anwesenden mit der Zusage: sofern es ein ernsthaftes Interesse gibt, die Kapelle zu nutzen, würden Erschließungskosten wie Strom- und Wasseranschluß sowie die Zuwegung seitens der Landeskirche übernommen. Im offenen Gespräch wurden von den Teilnehmenden zahlreiche Ideen für eine zukünftige Nutzung der Kapelle genannt; auch wie diese finanziert werden könnten wie z.B. durch die Gründung eines Fördervereins. Einzelheiten sollen mit allen Beteiligten inkl. der Evangelischen Johannesgemeinde und weiteren Interessierten in entsprechenden Gremien beraten werden.
von Karl-Heinz Struve