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Jugendreferat will Leuchtturm in puncto Nachhaltigkeit werden

Leiterin Katja Pischke möchte Vernetzung im Team fördern und den Umweltschutz zur Haltung machen

Iserlohn. „Wir gehen einen anderen Weg“, sagt Katja Pischke. Seit Februar ist sie Leiterin des Jugendreferates des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn. Jugendarbeit macht sie dort schon seit 22 Jahren und konnte in dieser Zeit viel beobachten. Auch wenn vieles bereits sehr gut läuft, möchte sie einiges verändern. Dabei hat sie besonders zwei Themen auf die Agenda gesetzt: Die Vernetzung im Team und die Nachhaltigkeit.

Vernetzung

Katja Pischke setzt sich privat und beruflich für mehr Nachhaltigkeit ein. (Foto: Julia Alfringhaus)

Etwa 160 Mitarbeitende hat das Team des Jugendreferats. „Wir können eine ganze Menge“, sagt Katja Pischke selbstbewusst. Doch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter  sind verteilt auf verschiedene Bereiche. Da ist zum einen die klassische Jugendarbeit. Die Jugendreferentinnen und Jugendreferenten arbeiten in verschiedenen Fachbereichen, teilweise auch in einzelnen Gemeinden. Dann gibt es den großen Bereich der Offenen Ganztagsschulen. Dazu kommen die Schulsozialarbeit, die offene Arbeit, Projekte wie das geplante Quartiersmanagement und einzelne Institutionen wie das Checkpoint.

Untereinander haben die Bereiche nicht viel miteinander zu tun. „Wir arbeiten alle unter einem Dach, aber keiner kennt den anderen“, sagt Katja Pischke. Darin sieht sie eine „unglaubliche verschenkte Ressource“. Deshalb möchte sie neue Wege gehen, die Strukturen aufbrechen. Sie plant Konvente, die drei- oder viermal im Jahr stattfinden sollen, und zu denen mindestens die Leitungen aus allen Bereichen zusammenkommen sollen. Zunächst geht es ums Kennenlernen, darum, miteinander ins Gespräch zu kommen. Langfristig sollen Fachgruppen zu konkreten Themen entstehen. „Wenn so viele kreative Menschen im Kreis sitzen, kann eine ganze Menge entstehen“, ist Pischke überzeugt.

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit ist für Katja Pischke „nicht nur ein Angebot, sondern eine Haltung“. Und die möchte sie mit dem Jugendreferat zeigen – auf ganzer Linie. Viele Vorschläge hat sie mit ihrem Team bereits gesammelt. Ihre Mitarbeitenden sollten sich dazu vorstellen, dass das Jugendreferat einen Preis für Nachhaltigkeit erhalten hat. Anschließend stellte sie die Frage: „Was ist passiert?“ Danach sprudelten die Ideen nur so: Vom papierlosen Büro über faire Freizeiten und Verpflegung bis zu Naturschutzprojekten und Nachhaltigkeitsseminaren. Teilweise wurden diese Ansätze bis ins Detail ausgearbeitet. Welche Produkte und Firmen könnten beispielsweise vermieden werden und wie könnten die Alternativen aussehen?

Die Vorschläge wurden schließlich in drei Kategorien eingeteilt, je nachdem ob sie sofort, mittelfristig oder erst langfristig umsetzbar sind. Das Entscheidende aber ist der Grundgedanke: Die Haltung Jugendreferat ist Leuchtturm in puncto Nachhaltigkeit. „Alles was möglich ist, das versuchen wir umzusetzen“, sagt Katja Pischke, die auch privat diese Einstellung verfolgt. Mit dem Jugendreferat möchte sie diese Haltung weitertragen, beispielsweise in die Schulen. „Wir haben einen großen Auftrag in der Bildungslandschaft“, so Pischke. Auch die Gemeinden möchte sie motivieren: „Wenn sie sich berufen fühlen, können sie sich gerne melden.“

Noch befinden sich die Prozesse am Anfang, doch ihr Team hat die Leiterin bereits hinter sich. „Es freut mich total, dass alle mitgehen“, sagt Katja Pischke – bei beiden Ideen.

von Tim Haacke