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Influencer und Influencerinnen der Nächstenliebe

Nehmen wir einmal an, Sie gehören schon lange dazu und die Kirche, Ihre Gemeinde ist ein Ankerplatz, ein Stück Heimat für Sie. Sie erleben immer wieder aufs Neue wie schön und gut es ist dabei zu sein, sich bei Gott zu Hause zu fühlen, in der Gemeinschaft getragen und geborgen zu sein und Wegweisung für das Leben zu bekommen. Wäre es da nicht wunderbar, wenn noch mehr Menschen diesen Ort für sich entdecken könnten? Doch wie soll man sie erreichen und ihnen die Tür offen halten?

Sich Gehör verschaffen

Der Apostel Paulus ging auf den Areopark in Athen, dorthin wohin die Menschen kamen, um Neues zu erfahren. Luther predigte, verfasste Schriften und schlug seine Thesen an die Schlosskirche zu Wittenberg, denn dort gingen alle vorbei. Heute sind es vielleicht die Influencer*innen in den sozialen Medien, die eine weitere Methode der Verkündigung für die Menschen der Gegenwart entwickelt haben.

Wir sind jung, wir sind laut, weil Gott mit uns die Zukunft baut. Zugegeben, der Spruch ist etwas geklaut und es ging im Gespräch mit der neuen Mitarbeiterin im Öffentlichkeitsreferat des Ev. Kirchenkreises Iserlohn auch nicht um die Erderwärmung, aber um das Klima in und um die Kirche und die Temperatur im christlichen Glauben. Denn das und die hat für unser Leben und unsere Gesellschaft nach wie vor eine unglaubliche Kraft und Relevanz und sollte deshalb deutlich öffentlich sein, sagt Julia Alfringhaus mit tiefer Überzeugung. Und so ist auch das Laut zu verstehen, nicht in Phon gemessen, sondern in Präsenz im Alltag der Menschen.

Um die zu erzeugen braucht es auch die Öffentlichkeitsarbeit auf vielen Ebenen und über vielfältige Kanäle, die der Ev. Kirchenkreis Iserlohn seit Oktober mit der neuen Mitarbeiterin weiter ausbaut.

Die Neue

Julia Alfringhaus ist zur Zeit noch Studentin an der Ruhr Universität in Bochum und dabei ihre Masterarbeit in Germanistik zu schreiben. Doch im Kirchenkreis ist sie keine Unbekannte, denn zum einen hat sie in diesem Jahr ein zweimonatiges Praktikum im Öffentlichkeitsreferat absolviert und zum anderen kommt sie aus Iserlohn und hat in ihrer Familie und ihrer Gemeinde Glauben von Kindheit an erlebt und gelebt. Nun verstärkt sie seit Anfang Oktober das Team des Öffentlichkeitsreferats mit einer Stelle im Umfang von 6 Stunden pro Woche.

„Ich habe mir für meine ersten Erfahrungen in der Presse und Öffentlichkeitsarbeit ganz bewusst eine Stelle im kirchlichen Bereich gewünscht und gesucht, denn hier fühle ich mich zu Hause und dem Bibelwort: „Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen“ (Jeremia 29:13-14a), besonders verbunden.“

Und diese Verbundenheit spürt man der jungen Frau sofort ab, die mit Power und einem unbändigen Engagement ihre Arbeit beschreibt.

Die Aufgabe

„Meine Aufgaben umfassen zwei Teilbereiche der Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis Iserlohn. Der wesentlich größere Teil nimmt derzeit die Arbeit bezüglich der Tauffeste des Kirchenkreises ein. Diese habe ich während meines Praktikums mit entwickeln und bearbeiten dürfen. Nun bin ich in fast allen Punkten die Ansprechpartnerin. Der zweite Teil ist die Aufbereitung von Themen für die sozialen Netzwerke des Kirchenkreises, die durch das gute Zusammenspiel meiner Kollegen, Herr Haacke sowie Herr Rothe sehr gut funktionieren. Vielleicht kann ich den Bereich von Facebook und Instagram für den Kirchenkreis und seine Zielgruppen noch weiter ausbauen.“

Eine Tür offen halten

Ein wesentliches Ziel des Aufgabenbereiches heißt Schwellen abbauen und Menschen ein Angebot machen, das ihnen die Kirche als ein Ort aufzeigt, der Schutz bietet, stark macht und in dem Gemeinschaft, Nächstenliebe und Barmherzigkeit erfahren werden können. Doch außer ihrem Glauben ist es gut, dass Julia Alfringhaus eine Reihe weiterer Kompetenzen mit in die Arbeit einbringt. Gerade in den sozialen Medien ist eine Zielgruppen orientierte Sprachfähigkeit sehr hilfreich, die sie mit Blick auf jüngere Menschen auch durch ihre wissenschaftliche Arbeit zur Jugendsprache vertieft hat. Neben dem sicheren Umgang mit den sozialen Medien sind es dazu Erfahrungen aus der Mitarbeit im Campus-Radio sowie im Bereich Hochschulkommunikation und einem Praktikum beim IKZ. Zusammenfassend sagt sie selber: „Die wichtigste Qualifikation ist es, Sachverhalte aus unterschiedlichen Blickwinkeln zu betrachten, zu bündeln und neu zur Verfügung zu stellen. In Zeiten von Krisen und existentieller Verunsicherung muss die Kirche mehr als je zuvor in den Mittelpunkt der Gesellschaft rücken. Ich denke mit meiner Arbeit für die sozialen Medien oder die Kasualien, kann ich einen Beitrag dazu leisten. Die gute und frohe Botschaft zu verkünden und zeigen zu können, wie der Kirchenkreis Iserlohn und seine Gemeinden dies an vielen unterschiedlichen Stellen tun, das passt perfekt in die Öffentlichkeitsarbeit. Mit der Liebe Gottes als Rückendeckung lässt es sich sehr gut arbeiten und den öffentlichen Bereich gestalten.“ 

Bernhard Laß

Bernhard Laß

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