Kapelle im ehemaligen Bethanien-Krankenhaus symbolisch an katholische Kirche übergeben
„Wir schauen auf das Wohl der Menschen, nicht auf die Konfession“, sagte Superintendentin Martina Espelöer bei der Übergabe der Kapelle im ehemaligen Bethanien-Krankenhaus an den zukünftigen katholischen Träger. Am 1. April wird das bisher evangelische Agaplesion-Krankenhaus Teil des Elisabeth-Hospitals und damit der Katholischen Kliniken im Märkischen Kreis. Superintendentin Martina Espelöer würdigte den Weg, den alle Beteiligten zum Wohle des Krankenhauses gegangen sind. Pfarrer Dietmar Schulte, Leiter des Pastoralverbundes Iserlohn, nahm die Kapelle symbolisch entgegen.
Pfarrer Jürgen Löprich, der für die Versöhnungs-Kirchengemeinde bei der Übergabe war, hatte einen alten Predigtplan für die Kapelle dabei und erinnerte an die Zeit, als diese noch fester Teil der regulären Gottesdienste in Iserlohn war. Er selbst hielt einen seiner ersten Gottesdienste nach seiner Einführung in die Pfarrstelle in Iserlohn dort. Mit der Teilung der großen Gemeinde in Iserlohn im Jahr 1995 veränderte sich die Rolle der Kapelle nach und nach und sie wurde zunehmend von den Krankenhaus-Patient:innen und ihren Angehörigen sowie den Mitarbeitenden zum Beten genutzt. Ein entsprechender Raum, ein heiliger Raum, für diese Gebete sei wichtig, so Löprich. „Es ist schön und gut, dass diese Kapelle im ökumenischen Sinn genutzt wurde und weiter wird“.
Zeitgleich mit dem Trägerwechsel erhält auch Pfarrerin Sandra Kamutzki als Krankenhausseelsorgerin erweiterte Aufgaben. Sie wird im Kirchenkreis für einen größeren Bereich verantwortlich sein und vermehrt in der Erwachsenenbildung eingesetzt werden. Dort ist sie unter anderem für die Schulung von Ehrenamtlichen in der Seelsorge verantwortlich. Die Evangelische Seelsorge wird selbstverständlich auch unter katholischer Trägerschaft weitergeführt, eine Nachfolgerung für Sandra Kamutzki wird derzeit gesucht. Und auch sie selbst wird in ihrer neuen Funktion dann und wann in die Kapelle zurückkehren, in der sie viele schwere Einsätze, aber auch viel Gutes und wahrhafte Wunder erlebt hat.
„Ich bin ganz gerührt“, sagte Kamutzki. Viele Weggefährten und Mitarbeitende verabschiedeten sie und überbrachten Geschenke und gute Wünsche. Die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten sei immer „super toll“ gewesen, auch bei den schweren Einsätzen, deshalb falle es ihr schwer zu gehen, so die Pfarrerin. Dann erzählte sie von einer Nottaufe, die sie in dieser Kapelle durchgeführt hatte. Zwillinge, die im Bethanien zur Welt gekommen waren, kämpften damals um ihr Leben – und gewannen diesen Kampf. Im April ist Sandra Kamutzki zu ihrer Kommunion eingeladen.
Das Fürbittenbuch in der Kapelle, darauf wies Superintendentin Martina Espelöer hin, ist voll mit Gebeten. Voll mit Zweifeln, Sorgen und Nöten, die vor Gott gebracht wurden, vor allem aber auch voll mit Dank – wie wohltuend. Es sei auch eigentlich egal, ob der Träger eines Krankenhauses evangelisch oder katholisch ist. „Hauptsache, es wird getragen.“ Und eigentlich „sind wir doch ökumenisch“. Dieser Einschätzung schloss sich auch Dietmar Schulte an, der symbolisch das Kreuz entgegennahm. „Das Kreuz ist das Symbol, das uns vereint“, so Schulte. „Ein christliches Krankenhaus, ob es nun katholisch oder evangelisch ist, zeigt, dass wir für die Menschen da sind.“



