“Kirchen und Kino” startet in die 21. Spielzeit
Die ökumenische Filmreihe “Kirchen und Kino” startet im Filmpalast Iserlohn in die 21. Spielzeit. Von September 2024 bis Mai 2025 werden wieder acht herausragende Filme gezeigt, umrahmt von einer thematischen Einführung und einem Nachgespräch. Zum Auftakt wird am heutigen Montag, 23. September, „Perfect Days“ mit einer Einführung von Pfarrer Tom Damm gezeigt.
“Die Filme erzählen von Menschen, die sich in schwierigen Zeiten nicht unterkriegen lassen möchten”, berichtet Ulrich Vaorin, Medienreferent des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn. Sie rückten dabei die Krisen der Zeit – Klimawandel, Kriege und Diskriminierung – in den Blick, zeigten aber auch hoffnungsvolle Wege auf. In dieser Staffel sind sogar mehr humorvolle Filme dabei, als üblich.
Die Reihe läuft in mittlerweile 29 Orten in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen und Hessen. In Iserlohn ist “Kirchen und Kino” ein großer Erfolg und deckt außerdem eine Sparte von Filmen ab, die im regulären Betrieb nicht gezeigt werden können, erklärt Theaterleiter Kai Kamphenkel. Er freut sich besonders auf den italienischen Film “Morgen ist auch noch ein Tag”, den er eigentlich schon im Sommer zeigen wollte, während die italienische Mannschaft in Iserlohn zu Gast war. Das hatte jedoch nicht geklappt, deshalb freut er sich nun umso mehr.
Silvia Beckmann, die das Projekt von katholischer Seite aus betreut, freut sich besonders auf “Rose”, ein dänisches Roadmovie über eine schizophrene Frau. Aus Psychoonkologin begleitet Beckmann Menschen mit Krebserkrankung. Der Film zeige wie ihre Arbeit sehr schön auf, wie Menschen “zwischen all den Katastrophen im Alltag ihre Glücksmomente finden”. Beckmann beobachtet, dass vielen Menschen auch die Gespräche nach den Filmen sehr wichtig sind, gerade wenn es um emotionale Themen geht.
Beckmann und Vaorin gehören selbst der Jury an, die die Filme auswählt. Zur Wahl stehen jeweils die Filme, die im vergangenen Kinojahr von der evangelischen und katholischen Filmkritik in Deutschland und der Schweiz als „Film des Monats“ oder als „Kinotipp der Katholischen Filmkritik“ ausgezeichnet wurden
Zum Auftakt wird am Montag, 23. September, „Perfect Days“ gezeigt – der japanische Oscar-Beitrag 2024 von Meisterregisseur Wim Wenders, der den von Routinen geprägten, aber erfüllenden Tagen eines Toilettenreinigers in Tokio folgt. Die Moderation übernimmt Pfarrer Tom Damm, der bereits mit Wim Wenders zusammengearbeitet hat und interessante Einblicke geben kann.
Die Filme laufen jeweils um 20 Uhr, der Eintrittspreis beträgt 7,50 Euro. Die Karten können vor Ort oder online im Filmpalast Iserlohn erworben werden, alle Veranstaltungen sind bereits im Vorverkauf. In der vergangenen Spielzeit wurde zum ersten Mal ein Film ein zweites Mal gezeigt, weil die Nachfrage so groß war. In diesem Jahr finden die Vorführungen deshalb im größeren Kinosaal 4 statt, der außerdem bessere technische Bedingungen für die Moderation bietet.
“Kirchen und Kino. Der Filmtipp” ist eine Filmreihe der Katholischen Akademie Schwerte in Zusammenarbeit mit den örtlichen evangelischen und katholischen Bildungswerken, der Beauftragten für Kunst und Kultur der Evangelischen Kirche von Westfalen, dem Medienzentrum im Erzbistum Paderborn, dem Haus kirchlicher Dienste der Evangelisch-lutherischen Landeskirche Hannovers (Arbeitsfeld Kunst und Kultur), dem Filmkulturellen Zentrum im GEP – Forum der Evangelischen Kirche für Film und Kino und dem Medienservice im Bistum Hildesheim. Unterstützt wird das Projekt vom Filmportal filmdienst.de und der Filmzeitschrift epd-film sowie der Deutschen Bischofskonferenz (Bereich Kirche und Gesellschaft).
Die weiteren Filme sind:
20.000 Arten von Bienen, Spanien 2023, Regie: Estibaliz Urresola Solaguren
Mein fabelhaftes Verbrechen, Frankreich 2023, Regie: François Ozon
Rose – Eine unvergessliche Reise nach Paris, Dänemark/Frankreich 2022, Regie: Niels Arden Oplev
The Zone of Interest, USA/Großbritannien/Polen 2023, Regie: Jonathan Glazer
Morgen ist auch noch ein Tag, Italien 2023, Regie: Paola Cortellesi
Green Border, Polen/Frankreich/Tschechien 2023, Regie: Agnieszka Holland
The Quiet Girl, Irland 2022, Regie: Colm Bairéad