Zum Inhalt springen

Einführung von Johannes Schulte als Prädikant

von links: Synodalassessor Pfarrer Thomas von Pavel (stellvertretender Superintendent), Pfarrer Volker Hort, Prädikant Johannes Schulte und Pfarrer i.R. Bernhard Laß

Nun ist er Prädikant der Ev. Kirche von Westfalen, beauftragt mit der Predigt und Verwaltung von Wort und Sakrament. Johannes Schulte wurde am Sonntag von Pfarrer Thomas von Pavel, Stellvertretender Superintendent und Assessor des Ev. Kirchenkreises Iserlohn, im Gemeindegottesdienst der Christus-Kirchengemeinde in Iserlohn in seine neue Aufgabe eingeführt.

Es ist die offizielle Bestätigung und damit der Beginn einer neuen ehrenamtlichen Aufgabe, für die Johannes Schulte über die letzten Jahre die Ausbildung zum Prädikanten der EKvW durchlaufen und abgeschlossen hat. Nun darf, soll und kann er, mit einer Urkunde beglaubigt, im Auftrag der ev. Kirche Gottesdienste halten, das Abendmahl feiern und Menschen taufen.

Johannes Schulte war bis zu seiner Pensionierung Polizeidirektor und Leiter der Polizeiinspektion 3 im Polizeipräsidium Dortmund. Doch schon seit langem stand für den in der Christus-Kirchengemeinde aktiven Christen fest, dass er sich intensiver in der Verkündigung engagieren möchte: „Ich möchte mit den Menschen hier vor Ort Kirche im Geiste des Erfinders leben, denn wir haben die beste Botschaft der Welt, von der ich erzählen will.“
Von dem Gott, dessen Begleitung er nicht nur im oftmals herausfordernden Berufsleben als Polizist, sondern auch privat gespürt und erlebt hat. Ein tragendes Element ist dabei sein Konfirmationsspruch geworden: „Verlass dich auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern gedenke an ihn in allen deinen Wegen, so wird er dich recht führen.“ Spr. 3, 5.6

Den Vers nahm auch Pfr. Thomas von Pavel als Grundlage seiner Ansprache zu Einführung und fasste seine Botschaft, gerade auch vor dem Hintergrund, dass den Männern das Hören auf dem Sach-Ohr eher zugeschrieben wird, als das Hören auf dem Beziehungs-Ohr, ihnen also der Verstand wohl näher liege als das Gefühl, den Konfirmationsspruch kurz und knapp zusammen: „Vertrauen auf Gott ohne Verstand ist hohl. Verstand ohne Gott ist aber auch kalt.“  Und da wir von Gott den Verstand mitbekommen haben, sollten wir den Glauben auch mit dem Verstand durchdringen und seine Wahrheit erforschen, denn Gefühlsduselei helfe auf keinen Fall weiter.

Dass Johannes Schulte beides in guter Abwägung lebt, hat er auch in seiner Predigt gezeigt, die er nach der Einführung an diesem Israel-Sonntag hielt.
Denn für ihn steht fest, dass wir Christen, wie Juden an den gleichen Gott glauben und wie die Juden immer wieder im Glauben an ihn hin und her gerissen sind, mal in Nähe und mal in Distanz zu ihm leben, von ihm abfallen und zur Götzenanbetung neigen. Dass der Gott des Alten Testamentes wie der Gott des neuen Testamentes der eine Gott ist, der sich durch die Liebe zu seinem Volk auszeichnet. Und dass wir durch den Juden Jesus Christus in den Baum, den Gott im Volk Israel gepflanzt hat, eingepfropft worden sind, wie Paulus es beschreibt. Wir haben dadurch die selbe Wurzel, den selben Stamm und den selben Gott. Und als „Hineingenommene“ haben wir eine ganz besondere Verantwortung für die Lehre Jesu und dem ‚Höchsten Gebot‘: Gott zu lieben und unsere Nächsten und der Sensibilität gegenüber dem Judentum und dem Volk Israel.

Von vielen beglückwünscht und von der Gemeinde aufgenommen kamen alle nach dem Gottesdienst zum Empfang vor der Kirche bei herrlichem Wetter zusammen.

Text und Foto: Bernhard Laß