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Ein Zeichen der Wertschätzung und Solidarität

Wohnungslosenhilfe feiert Weihnachten im Varnhagenhaus

“Es ist eine sehr große Freude für uns, hier sein zu dürfen”, sagte Ulf Wegmann, Leiter der Wohnungslosenhilfe Iserlohn im Varnhagensaal, in dem die Weihnachtsfeier der Wohnungslosenhilfe in diesem Jahr stattfand. Eigentlich ist der Saal momentan aufgrund der Energiekrise weitestgehend geschlossen und wird nicht beheizt, doch für diesen besonderen Anlass machte Superintendentin Martina Espelöer im Rahmen des von ihr ausgerufenen diakonischen Winters bewusst eine Ausnahme. Und dies verstand Ulf Wegmann genau so, wie es gemeint war: “Als Zeichen der Wertschätzung.”

“Klassischerweise findet die Weihnachtsfeier der Wohnungslosenhilfe in der Woche vor Weihnachten statt”, erläuterte Pfarrer Martin Wehn, theologischer Geschäftsführer der Diakonie Mark-Ruhr. Wegen der Corona-Pandemie musste die schöne Tradition, bei der die Klienten der Wohnungslosenhilfe eine warme Mahlzeit bekommen und in Gemeinschaft feiern können, in den vergangenen Jahren ausfallen. Die Beratungsstelle an der Trift in Iserlohn ist für die Feiern ohnehin zu eng geworden, so Wehn. Einige Male bereits fand die Veranstaltung auch bereits im Varnhagensaal des Kirchenkreises statt, da immer mit allen gut 100 Besuchern zusammen.

In diesem Jahr hatte sich das Team aus hauptamtlichen und ehrenamtlichen Mitarbeitenden jedoch etwas anderes überlegt, um der aktuellen Krankheitssituation gerecht zu werden. Die 105 angemeldeten Personen wurden in drei Schichten aufgeteilt, die nacheinander im Varnhagensaal feierten. Auf die Teller gab es in diesem Jahr den Weihnachtsklassiker schlechthin: Kartoffelsalat und Würstchen. Alle Besucher bekamen außerdem ein Weihnachtsgeschenk. Als zusätzliche Weihnachtsüberraschung begleiteten die Musiker Andy Schade und Stefan Widholt alias “!jaSicher!”, gesponsert von der Rock und Pop Fabrik, die Veranstaltung mit “Musik aus den letzten 100 Jahren”.

Nur die wenigsten der Klienten seien ganz ohne Dach über dem Kopf, erläuterte Martin Wehn. Viele jedoch hätten eine unsichere Wohnsituation, könnten zum Beispiel jederzeit aus ihrer Wohnung fliegen oder wohnten nur vorübergehend bei Freunden oder in den Notunterkünften der Stadt. Deshalb gehört es zum Angebot der Wohnungslosenhilfe, Postfächer zur Verfügung zu stellen, die etwa für Sozialleistungen oder Bewerbungen notwendig sind. Die Beratungsstelle ermöglicht den Menschen außerdem, sich wieder auf die sozialen Gepflogenheiten der Gesellschaft einzustellen. Und das mit Erfolg: Viele ehemalige Klienten haben sich mittlerweile wieder vollständig stabilisiert, einige davon halfen bei der Weihnachtsfeier im Team mit.

Superintendentin Martina Espelöer zeigte sich fasziniert von dem Angebot und dem Erfolg der Wohnungslosenhilfe, die Teil der Diakonie Mark-Ruhr ist. Zum elfjährigen Jubiläum, das die Diakonie Mark-Ruhr in diesem Jahr feiert, schenkte der Verbund der vier Kirchenkreise Iserlohn, Hagen, Hattingen-Witten und Schwelm dem gemeinsamen diakonischen Werk die Weihnachtsfeier als Zeichen der Solidarität.

“Es ist für mich auch eine Gelegenheit Danke zu sagen”, so Martina Espelöer, die auch Vorsitzende des Verwaltungsrates der Diakonie Mark-Ruhr ist. Von ganzem Herzen bedankte sie sich bei allen Helferinnen und Helfern und bei Ulf Wegmann für ihren unermüdlichen Einsatz, nicht nur an diesem Tag. Den Gästen rief sie zu Weihnachten die Botschaft der Liebe  und des Friedens zu. Diese Hoffnung soll auch durch die vielen Krisen dieser Zeit nicht verloren gehen. “Jeder von Ihnen ist vor Gott ein angesehener Mensch”, so die Superintendentin.

Hören Sie hier Superintendentin Martina Espelöer im Gespräch mit Ulf Wegmann.