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Afrikanischer Gottesdienst mit viel Körpereinsatz

Die Akteure des Gottesdienstes sind begeistert von ihren Gastgebern in der Kreuzkirche Sümmern

Begeistert von seinem letzten Gottesdienst in Deutschland vor seinem Abflug stand Pastor Eliki Bonanga zwischen den Kindern am Altar der Kreuzkirche in Sümmern. Der Kirchenpräsident der Partnerschaftskirchenkreise Boende und Lofoy aus der Republik Kongo hatte auf Einladung der Maria-Magdalena-Gemeinde diesen Gottesdienst mit Pastor Emmanuel Boango und Pfarrer i. R. Burckhardt Hölscher gefeiert. Ihnen war es wichtig, der Gemeinde ein Gefühl zu vermitteln, wie ein Gottesdienst im Kongo begangen wird. „Sonntag um 9 Uhr geht es los, mit sechs, sieben Chören singen und danken wir- und enden erst gegen 13 Uhr“, gab Pastor Bonanga einen Einblick. 

Der Kirchenpräsident fand unter den Kindern einen mutigen Jungen, der nach vorne kam und sich von Bonanga „taufen“ ließ, wie man es im Kongo praktiziert- im Wasser stehend, den Kopf ins Wasser neigend.

Die Gemeinde übte sich in der Sprache des Kongo genannt „Lingala“ und sang aus vollem Herzen die lebensfrohen leicht zu erlernenden Lieder mit. Dies natürlich im Stehen. Tänzelnd bewegten sich die Teilnehmenden zu dem Kollektenkorb, der vor dem Altar auf einem Sockel platziert war, denn so spendet man im Kongo. Klatschend und singend ging ein jeder nach vorne und gab mit warmen Händen.

Der Vorsitzende des Partnerschaftskreises Iserlohn Burckhardt Hölscher erläuterte mit Bildunterstützung währenddessen, wo diese Hilfe nun unmittelbar umgesetzt werden wird: Die Gesundheitsstationen Botsini und Bonsombo in Boende und Lofoy haben ein Programm für „mangelernährte Kinder“ eingerichtet und freuen sich über diese Unterstützung.   

Zum Schluss des Gottesdienstes „stürmten“ die Kinder zum Altar für das gemeinsame Erinnerungsfoto.  Noch lange saß die Gemeinde mit ihrem Besuch im Kirchcafé und tauschte sich intensiv aus. Beschwingt schloss so mancher einen Spaziergang durch den „goldenen Oktober“ an. 

Weltweite Ökumene

Der Evangelische Kirchenkreis Iserlohn pflegt seit 1985 den Kontakt mit den Glaubensgeschwistern in den Evangelischen Kirchenkreisen Boende und Lofoy im Kongo. Die Partnerkirchenkreise liegen in der Äquatorialregion im tropischen Regenwald. Sie sind nur schwer über den Tshuapa, einen Nebenfluss des Kongo, oder per Luft von der Hauptstadt Kinshasa aus zu erreichen.  

Diese Partnerschaft ist eine gegenseitige Bereicherung, ein Lernen voneinander: Die Glaubensfreude und Emotionalität, die dort gelebt wird, kann sich übertragen. Sie haben die vollen Kirchen, die wir hier mittlerweile vermissen. Denn in Afrika passieren Wachstum und Aufbruch. Der Kirchenkreis Iserlohn unterstützt dies vor allem im Bereich Gesundheit und Bildung.

Gemeinsame Gemeinschaftsprojekte:

  • Das Alphabetisierungsprogramm für Frauen, die sogenannten Mama-Schulen, sind ein Vorzeigeprojekt für ehrenamtlichen Einsatz.
  • Die kirchlichen Gesundheitsstationen liefern einen lebenswichtigen Beitrag für die überwiegend arme Bevölkerung. Insbesondere das aus Partnerschaftsmitteln finanzierte Gesundheitszentrum „Bethlehem-Botshini“ ist ein Leuchtturmprojekt für die gesamte Region.
  • Die kirchlichen Schulen in Boende und Lofoy leisten hervorragende Arbeit, sind aber auf finanzielle Unterstützung angewiesen (jährliche Schulbeihilfen).   
  • Jährlich werden alle kirchlichen Gesundheitsstationen in Boende und Lofoy mit Medikamentenhilfen unterstützt.
Burckhardt Hölscher

Burckhardt Hölscher

Vorsitzender Partnerschaftskreis Iserlohn
Bettina Pelters

Bettina Pelters

Autorin