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Winterkirche in der Johannes-Gemeinde

Was im aktuellen Gemeindebrief angekündigt worden war, wurde am Sonntag, den 14. Januar Wirklichkeit.  Fleißige Hände hatten alles gut vorbereitet. Das Presbyterium und die „starken Männer“ waren in Starbesetzung angetreten für die erste Winterkirche:

Im Gemeindesaal zusammenrücken und die enormen Heizkosten der großen Kirche sparen zugunsten des Gemeinde-Haushaltes, aber auch als deutliches Signal dem Aufruf der Bundesregierung folgend. Der Kirchenkreis Iserlohn war schon vorangegangen und hatte den großen Saal im Varnhagenhaus geschlossen, als starkes Zeichen nach außen. Im Gemeindesaal war es angenehm warm. Viele Besucher füllten schnell die Sitzreihen, sodass es schon fast wieder knapp wurde.

„Knapp“ im zeitlichen Sinne erschienen einige Besucher, da sie oben am Hauptportal zwar den Hinweis gelesen hatten auf die Winterkirche, sich aber erstmal orientieren mussten, wo diese denn sein könnte und wie man den Weg dahin findet. Denn auch der Hinweis auf den neuen Ort war knapp gehalten- und an diesem Tag waren auswärtige Besucher zu dem Gottesdienst gekommen. So begann der Gottesdienst einen Hauch später.

„Einruckeln“ mussten sich alle Beteiligten beim ersten Mal. Den Presbytern fehlten die Seiten links und rechts von ihnen auf der Kirchbank, wo sie sich üblicherweise die diversen Unterlagen in der notwendigen Reihenfolge bereitlegen. Es wurde ihnen bewusst, was alles zur Hand sein muss in einem Gottesdienstablauf.  Auch die Organistin suchte sich neue Ablageorte für ihre Noten. Sie alle gewannen einen völlig neuen Blick auf altvertraute Abläufe.

Den Besuchern ging es ganz ähnlich. Am Eingang wurden sie mit zwei Liederbüchern und dem Psalmenheft versorgt. Alle drei Druckerzeugnisse wurden sich abwechselnd eingesetzt. Der durchgereichte Klingelbeutel sollte seinen Obolus erhalten. Der Besucher blieb in Bewegung und organisierte sich stets neu, denn auch hier fehlte der Platz von den Kirchbänken, insbesondere die Buchablage an der Lehne in der Reihe davor.

Passend dazu hatte Pfarrer Mindemann einen „dynamischen“ Text für die Predigt ausgewählt: Exodus 33,18-23. Drei Punkte fasste er am Ende seiner Predigt als Erkenntnis zusammen. Gott hält seine Hand über Moses. Gott stellt Moses auf festen Grund. Gott erlaubt Moses, in der Felsspalte stehend, die Hand Gottes über sich, Gott vorbeigehen zu spüren- und Gott dann mit Blick auf seinen Rücken hinterhersehen zu dürfen. Denn, so Mindemann: „Schaue ich Gott hinterher- habe ich eine Richtung. Ich schaue mit ihm auf ein Ziel. Er geht mir voraus. Am Ziel darf ich dann seine ganze Herrlichkeit schauen. Was für eine Zusage!

Bettina Pelters

Bettina Pelters

Autorin