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Vikarin Juliane Späth startet motiviert in den Probedienst

Hennen. Ende März wurde Vikarin Juliane Späth im Gottesdienst in der Johanneskirche in Hennen verabschiedet und aus ihrem Dienst vor Ort in der Gemeinde entlassen. „Freut euch!“, so Pfarrerin Christine Grans, die Mentorin, zu Beginn des Gottesdienstes einerseits aufgrund der Tatsache, dass die Passionszeit zur Hälfte herum war und andererseits aufgrund des freudigen Ereignisses für die Vikarin. Diese betonte selbst: „Abschiede sind eigenartige Dinge.“ Und meinte damit, dass sie schön und schwer zugleich seien. Zweieinhalb Jahre voller Begegnungen, in denen sie viel gelernt hat, liegen hinter Juliane Späth. Die 30-Jährige, die gebürtig aus Dortmund stammt, ist unendlich dankbar für das Erlebte und für die Wegbegleiter, die ihr bisher zur Seite standen.

In ihrer letzten Predigt in Hennen ging Vikarin Juliane Späth auf Johannes Kapitel 6 ein. Das tägliche Brot sei vielmehr als ein Lebensmittel. So wie die Gemeinschaft das Brot teile, so würden auch Sorgen und Freude geteilt. In Bezug auf ihren Abschied aus Hennen sagte sie, dass man auch trotz Abschied im Glauben verbunden bleibe. Wo schon vom täglich Brot gepredigt wurde, durfte ein gemeinsames Abendmahl selbstverständlich nicht fehlen.

Im Rahmen des Gottesdienst in der voll besetzten Johanneskirche konnte Vikarin Juliane Späth dann noch viele Segenswünsche aus dem Presbyterium und von eng verbundenen Gemeindemitgliedern entgegennehmen. „Mach was raus!“, sprach ihr unter anderem ihre Mentorin, Pfarrerin Christine Grans zu und wünschte ihr alles Gute für den nun anstehenden Probedienst in Ergste.

Auch Superintendent Oliver Günther war nach Hennen gekommen, um sich von Vikarin Juliane Späth zu verabschieden. Er sprach gleich drei Mal ein Dankeschön aus. Einerseits dankte er der Vikarin selbst, dass sie sich auf die Kirche eingelassen habe, andererseits galt sein Dank der Mentorin. Außerdem bedankte er sich bei der Gemeinde, dass sie Vikarin Juliane Späth so herzlich aufgenommen habe.

Nach dem Gottesdienst, in dem Vikarin Juliane Späth zur Erinnerung noch eine Stola in den bunten Farben des Kirchenjahres überreicht bekam, ging zu einem kleinen Empfang ins benachbarte Gemeindehaus auf der Palmisse. Wo alle Besucher die Gelegenheit hatten, sich persönlich von der Vikarin zu verabschieden.

Im Oktober 2013 begann Juliane Späth seinerzeit nach der Schulzeit in Dortmund das Studium der Evangelischen Theologie an der Ruhr-Universität Bochum. Während ihres Studiums nahm sie 2016 an einem interreligiösen Studienprogramm in japanischen Kyoto teil und blieb schließlich für ihr weiteres Studium bis 2020 in Japan. Dort hat sie unter anderem an der Deutschen Schule Kobe-Osaka Vertretungsunterricht übernommen und war in der Evangelischen Kirchengemeinde Kobe-Osaka in der Kinder- und Jugendarbeit tätig.

Im Oktober 2022 schloss sie schließlich ihr Erstes Theologisches Examen ab und kam anschließend für ihr Vikariat in die Evangelische Kirchengemeinde Hennen. Ende Februar 2025 legte sie dann Zweite Theologische Examen ab. Ab April 2025 wird sie nunmehr als Pfarrerin im Probedienst in der Evangelischen Kirchengemeinde Ergste arbeiten und im Marienkrankenhaus Schwerte in der Schützenstraße im Bereich Seelsorge tätig sein.

In ihrer Freizeit ist Juliane Späth gerne in der Natur, hat sie doch schon als Kind viel Zeit im Schrebergarten der Familie verbracht. Gemüseanbau und Gartenarbeit sind daher zur Leidenschaft geworden. „Auch, wenn es viel Arbeit bedeutet, ist das für mich eine Auszeit neben dem Arbeitsalltag“, so Juliane Späth, die zudem gerne bastelt, malt, näht, häkelt oder strickt. Außerdem ist sie ein Familienmensch durch und durch.

Während ihres Studiums und auf dem Weg in den Pfarrberuf begleitete Juliane Späth der Bibelspruch „Halte durch und gewinne so das Leben.” Es ist ein Zitat aus dem Lukasevangelium 21, 19 (nach Luther 2017: „Seid standhaft, und ihr werdet euer Leben gewinnen.”). Auf einem Magneten an der Kühlschranktür ist der Spruch immer allgegenwärtig.

„Es hat mich jeden Morgen daran erinnert, standhaft zu bleiben, den Glauben nicht zu verlieren und immer weiter zu machen; ganz gleich wie lange der Weg vor mir ist, wie viele Prüfungen ich noch absolvieren muss oder wie hoch die Hürden auf meinem Weg auch scheinen. Dieses Bibelwort hat mich jeden Morgen motiviert und daran erinnert auch an schlechten Tagen dran zu bleiben und nicht aufzugeben. Es hat mich daran erinnert, dass ich im Leben von Gott getragen und begleitet werde“, erklärt Juliane Späth die Bedeutung für ihren Lieblingsvers.

Die Jünger, an die Jesus diese Worte im Kontext seiner Endzeitrede richtete, wurden damals wegen ihres Glaubens angefeindet und verfolgt. Jesus ermutigt sie, standhaft zu bleiben und trotz Verfolgung und Leid am Glauben festzuhalten. Auch wenn die Welt ins Wanken gerät, bleibt Gottes Zusage bestehen, ganz gleich, was da kommt. 

„Ich denke, dass diese Zusage auch heute noch eine tiefe Bedeutung hat und wir einander umso öfter diese Zusage zusprechen sollten, in Anbetracht der Weltereignisse. Bleib standhaft im Vertrauen auf Gott und sei gewiss, dass Christus selbst dich durch alle Zeiten durchträgt und dich nicht verlässt“, so Späth.