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Stolz thront sie über der Stadt

Bauarbeiten in und an der Ebbergkirche Hemer abgeschlossen

Stadtbildprägend ist sie – unbestritten! Für viele Besucher von Hemer ist dies der erste Eindruck bei der Annäherung auf die Felsenmeerstadt. Für Hemeraner ist sie das „untrügliche Zeichen“, gleich wieder daheim zu sein.

Die Kirche – ein Haus aus lebendigen Steinen

Jede ( r ) hat seine / ihre Geschichte mit der Ebbergkirche. Drei Sprecher:innen stellten ihre vor:  

Die Konfirmandin

Im Festgottesdienst zum Abschluss der Bauarbeiten berichtete zuerst die langjährige Presbyterin Ursula Schulz von ihrer Konfirmation in der Ebbergkirche im Jahre 1956. 54 Konfirmanden waren sie.

Im ersten Jahr war ihr Unterricht am Morgen um 7 Uhr, vor dem Schulbeginn. Der Konfirmandenspruch wurde ihnen zugesprochen. Die Prüfung fand vor der Gemeinde statt. Nur Eltern und Paten durften zur eigentlichen Konfirmation in die Kirche kommen. Vater und Patenonkel waren oft noch in der Gefangenschaft oder im Krieg geblieben. Das eigentliche erste Abendmahl erhielten die Konfirmanden am Montag nach der Konfirmation. – Die Zeiten haben sich gewandelt.

Der Bräutigam

Peter Getischke hatte seine Liebe in Hemer gefunden und sich direkt in die Kirche auf dem Berg „verguckt“, als er das erste Mal auf Hemer zufuhr. So sollte später ihre Hochzeit hier stattfinden. Die Wohnadresse seiner Verlobten entsprach jedoch nicht dem Einzugsgebiet. Weitere Unbilden mischten sich in den Plan. Die letztendliche „Lösung“ brachte das Brautkleid: 1963 trug es seine Schwiegermutter in der Ebbergkirche, nun sollte es von seiner Verlobten getragen werden in eben dieser Kirche. Es gab ein „Einsehen“. Am 26.8.1989 erfüllte sich ihrer Beiden Traum, sie heirateten in der Ebbergkirche.

Die Kantorin

Vor fast 28 Jahren sei sie das erste Mal nach Hemer gekommen – zur Bewerbung als Kantorin. Sie war tiefbeeindruckt von dieser Kirche auf dem Berg, berichtete sie im Festgottesdienst. Sie wurde eingestellt. Seither freue sie sich täglich daran, in dieser „richtigen“ Kirche das musikalische Programm gestalten zu dürfen. Sie wurde „gehört“ mit ihren Vorschlägen: Der Altar wurde auf Rollen gesetzt. Die Orgelempore wurde um ein Fenster nach vorne verlegt, dahinter ergab sich dadurch ein kleiner Probenraum. Im Altarbereich wurden Schränke eingebaut, alles sei nun griffbereit.

Drei Pfarrerinnen

Die drei Pfarrerinnen Anja Martin, Sonja Timpe-Neuhaus und Gaby Bach gestalteten den Festgottesdienst im Wort. Sie machten deutlich: Nicht nur die Gebäude seien im Wandel, ihre Gemeinden auch.

Pfarrerin Anja Martin sah den Begriff „Kirche“ als „Teekesselchen“, „das Spiel unserer Kindheit“, an die Besucher gerichtet: „Kirche“ als Gebäude, aber auch als Gemeinschaft, die dieses Gebäude mit Leben füllt: „Ihr seid ein Haus, gebaut aus lebendigen Steinen.“   

Bürgermeister Christian Schweitzer

Bürgermeister Christian Schweitzer war in der Ebbergkirche getauft und konfirmiert worden. Er ermutigte die Menschen in seinem Grußwort zum ehrenamtlichen Engagement und zum Wandel, wo nötig, um dieses über 200 Jahre alte Gebäude stets belebt zu halten. Das Gebäude zu erhalten und Lebendigkeit darin zu bewahren sei eine Verpflichtung.

Baukirchmeister Jörg Schulz und Architekt Christoph Harder

Baukirchmeister Jörg Schulz berichtete von der wundervollen Zusammenarbeit mit dem Architekten Christoph Harder und Team. 1820 wurde die Ebbergkirche erbaut. 2016 begannen die nun abgeschlossene Instandsetzungsarbeiten.  Vor „Überraschungen“ waren sie nie sicher. Jörg Schulz zeigte einen Holzbalken, den die Künstler-Handwerker durch anheben des Turmdachstuhls austauschen konnten. Das Holz war regelrecht zerfressen und durchlöchert.  

Ev.-lutherische Kirchenkantorei und CVJM Posaunenchor

Wie lebendig die Steine der Ebbergkirche sind, bewiesen Kantorin Meike Pape und ihre ev.-lutherischer Kirchenkantorei Hemer. Mit dem neuen Dirigenten bewies der CVJM-Posaunenchor viel Lebensfreude und Fachlichkeit im Spiel.

Eingespielt: Das Presbyterteam und ehrenamtlich Aktive

Völlig „geräuschlos“ dagegen das hervorragend vorbereitete Team aus Presbytern und Aktiven, die im Anschluss an den Fest-Gottesdienst aus der Sonderbestuhlung binnen weniger Minuten eine unglaublich gemütliche Feierkirche gestalteten mit Tischen, einladenden Sitzzonen für Gespräche im kleinen Kreis, die mit Fingerfood und Kaffee für das leibliche Wohl der Gäste sorgten. Sie waren der „lebende Beweis“ für die lebendigen Steine in der Ebbergkirche. Das Motto des Tages war „live“ zu erleben.

Bettina Pelters

Bettina Pelters

Autorin