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Startschuss für das Stadtteilhaus vom Lebenszentrum Lendringsen

„Der die Lücken zumauert und die Wege ausbessert, dass man da wohnen können.“ So heißt es von Gott und seinem Volk in der Weisheit des Propheten Jesaja. Eine Lücke wird jetzt auch im Lebenszentrum Lendringsen auf dem Christushügel geschlossen. Nachdem vor zweieinhalb Jahren das frühere Pfarrhaus und das Gemeindezentrum mit Kindergarten abgetragen wurden, soll nun auf dem Gelände ein Stadtteilhaus, ein Ort der Teilhabe und des Miteinanders, entstehen. Mit zahlreichen Gäste erfolgte nunmehr der erste Spatenstich.

„Wir nehmen den Spaten in die Hand und begehen gemeinsam den Beginn der Baumaßnahmen am Evangelischen Stadtteilhaus, dem dritten Baukörper im Ensemble des Lebenszentrums.“, so Pfarrer Dr. Björn Corzilius in seiner Ansprache zum bedeutsamen Tag. In Lendringsen ist man froh, dass das Projekt Lebenszentrum solch schöne Formen annahm und bereits der Bezug des Appartementhauses und des neuen Kindergartens gefeiert werden konnten.

Corzilius begrüßte Vertreter aus Politik und Verwaltung sowie aus der kreiskirchlichen Verwaltung, ohne all deren Engagement und Knowhow das Projekt nicht zu stemmen wäre. Zudem waren auch Vertreter der Mendener Bank sowie Mitarbeitende der ausführenden Firmen und Vertreter der Diakonie Mark-Ruhr Teilhabe und Wohnen und des Evangelischen Familienzentrum zugegen. Ebenso ließen es sich die Ortsvereine und Institutionen aus Lendringsen sowie selbstverständlich auch das Presbyterium nicht nehmen, dem so wichtigen Augenblick beizuwohnen.

„Gemeinsam starten wir durch, um diesen Ort mit Leben zu füllen und diesen Ort mit seinen Gaben und Möglichkeiten für die Menschen hier zu einem Ort der Begegnung und Teilhabe zu machen.“, so Corzilius. Ein Dank ging an alle Mitstreiter des Projektes: „Ohne Eure mutigen Entscheidungen und weitsichtige Überlegungen stünden wir heute nicht hier.“

Kirche ist nur dann Kirche, wenn sie Kirche für andere ist. So hat es der Theologe Dietrich Bonhoeffer vor rund einhundert Jahren formuliert. Deshalb hat man sich in Lendringsen nach dem Abschied vom Matthias-Claudius-Haus dafür entschieden, kein neues Gemeindehaus, sondern ausdrücklich ein neues Domizil für die Menschen im Stadtteil zu bauen. „Raus aus der Komfortzone. Raus ins Quartier, ab in den Sozialraum, hinein in den Stadtteil.“, wie es Corzilius nannte. Man möchte nah bei den Menschen, ihren Herausforderungen und Bedürfnissen sein, ganz unabhängig von Herkunft, Status und Gesangbuch. Sondern dafür mit Leidenschaft für den Ort und die Menschen, die hier zuhause sind, die neu ins Stadtteilhaus kommen und mit denen man zusammenlebt.

„Kirche muss Fahrt aufnehmen. Dynamik entfalten. Sich immer wieder neu erfinden, ausrichten und ausstrecken zu den Menschen“, erklärte der Gemeindepfarrer, der sich bewusst ist, dass so auch alte Zöpfe abgeschnitten, Vertrauen neu gewonnen, hilfreiche und wirksame Angebote geschaffen werden müssen. „Als Kirchengemeinde wollen wir eine starke und verlässliche Partnerin hier am Ort sein. Für die Menschen, die uns brauchen. Gemeinsam.“, unterstrich Corzilius. Engagiert möchte man sich für den Stadtteil und seine Lebensqualität, für Teilhabe, Solidarität und Mitmenschlichkeit einsetzen.

„Kirche aufm Bau. Wir für hier. Wir für euch. Es geht weiter. Ich freue mich auf einen weiteren Neuanfang.“, mit diesen Worten schloss Corzilius und leitete zu den Grußworten über.

Das erste Grußwort oblag dem Architekten Sven Grüne vom Architektur- und Stadtplanungsbüro Post Welters + Partner. Er nannte drei wichtige Punkte. Einerseits erwähnte er das gemeinschaftliche Bauen und verband dies mit einem Dank an alle beteiligten Akteure. Des Weiteren thematisierte er den Nachhaltigkeitsaspekt. So wird mit Holz gebaut und auch die Nutzung ist nachhaltig. Außerdem seien die Nutzung und die Akteure äußerst vielfältig. Das ganze Projekt ist laut Grüne ein Vorzeigebeispiel wie Stadt sein sollte und liefere einen wunderbaren Impuls in die richtige Richtung.

Ein Grußwort hatte auch der CDU-Landtagsabgeordnete Matthias Eggers, Mitglied des Landtages NRW sowie der Landtagsausschüsse NRW für Heimat und Kommunales, für Kultur und Medien, Beauftragter für die evangelische Kirche, parat. „Hier entsteht etwas Großartiges.“, so Eggers, der das Konzept als wichtigen Baustein gegen die Einsamkeit lobte.

Ganz frisch im Amt, ließ sich der Superintendent des Evangelischen Kirchenkreises Iserlohn Pfarrer Oliver Günther natürlich auch eine Ansprache nicht nehmen. Er nahm die Zuhörer mit auf die Suche nach dem Glück. Glück würde Menschen verbinden. „Das Lebenszentrum ist ein Glücksfall.“, brachte es der Superintendent schließlich auf den Punkt und wünschte allen Beteiligten viele kleine Glücksmomente im Lebenszentrum, in dem die Menschen auch Gott begegnen und sich selbst als kostbar erleben können.

Das Grußwort der Stadt Menden überbrachte der Bürgermeister Professor Dr. Roland Schröder. Er hob die immense Bedeutung des Stadtteilhauses auf dem Christushügel für den Ortsteil Lendringsen hervor. Das Projekt zeige zudem, wie sich Kirche verändere und öffne – was er persönlich auch begrüßt.

Zwischen den Grußworten gab es immer wieder eine musikalische Untermalung. Nach einem Gebet wurde dann letztendlich zur Tat geschritten und der obligatorische Spatenstich zum Beginn der Baumaßnahme am Evangelischen Stadtteilhaus im Ensemble

des Evangelischen Lebenszentrums Lendringsen vollzogen. Natürlich durfte auch ein Segen sowie gemeinsamer Dank- und Lobgesang nicht fehlen. Anschließend gab es noch einen kleinen Empfang.

Annabell Jatzke

Annabell Jatzke

Autorin