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Musik für den schönsten Tag im Leben

Als schönster Tag im Leben wird er umschrieben und wird für die meisten das Fest der höchsten Gefühle, mit intensivsten Vorbereitungen, für einen möglichst perfekten Tag sein. Das schönste Brautkleid, den gut sitzenden Anzug, die extra ausgesuchte Kirche für die Trauung, begleitet von den liebsten Menschen, die bis hierher an ihrer Seite waren. Sie sind die Zeugen für das gegenseitige Versprechen zweier Menschen, „Ja, mit Gottes Hilfe“ in einer Kirche, gesprochen vor Gott.

Musik zur kirchlichen Trauung

Es ist die Musik in diesem Gottesdienst, die auf vielfältige Weise all das zum Klingen und Ausdruck bringt, was von Moment zu Moment im Herzen und den Seelen aller Anwesenden empfunden wird. Von Beginn an verwandelt sie das Hineingehen in die Kirche zu einem erhabenen, feierlichen Einzug in das Gotteshaus, unterstreicht die Würde des Eheversprechens und vermittelt den aufgeregten Herzen bei einem Sologesang oder einem feinfühligen instrumentalen Orgel- oder Klavierstück Geborgenheit. In einem gemeinsamen Gesang aller kann dann Zuspruch, Dankbarkeit und Lob erklingen, der die Anspannung mildert, die Herzen weit und leicht machen kann.

Die richtige Lied- und Musikauswahl zu treffen ist nicht einfach, soll sie doch den Geschmack des Brautpaares sowie deren Gäste treffen und der besonderen kirchlichen Feier angemessen sein. Wie schön und gut ist es da, eine kompetente Unterstützung und Beratung zu bekommen.

Beratung und Unterstützung in Echtzeit

Die war im Mitmach-Konzert ‚Just Married‘ zu bekommen. Kirchenmusikdirektor Hans-Peter Springer an der Orgel und dem Klavier hatte dies, gemeinsam mit seiner Frau Kirchenmusikdirektorin Ute Springer und der Medizinstudentin Angelina Nowak, ein „Eigengewächs“ aus dem Jugendchor, in der Bauernkirche in Iserlohn gestaltet. Unterhaltsam und abwechslungsreich vom Ehepaar Springer moderiert durften die Anwesenden eine Mischung aus Konzert, viel Information für angehende Brautpaare und ein bisschen „Erwachsenenbildung“ über Anwendung und Einsatz der Musik in der kirchlichen Hochzeitsplanung erleben. So wurde eine Auswahl unterschiedlicher Musikstücke und Stile, darunter Klassiker und echte Tipps auf der Orgel, dem Klavier mit und ohne Gesang zu Gehör gebracht und mit der anwesenden Gemeinde eigens für den Anlass einer Trauung ausgesuchte und neu gedichtete Lieder gesungen.

Über Geschmack lässt sich nicht streiten

„Manche Brautpaare sagen: spielen Sie, was Sie möchten, aber nicht den kitschigen Hochzeitsmarsch! Andere sagen: spielen Sie bitte den dam damdadam!“, erzählt Herr Springer. Leises Lachen ertönt in der Kirche, denn alle wissen sofort worum es geht. Es ist der Brautmarsch aus „Lohengrin“ von Richard Wagner der neben dem Hochzeitsmarsch von Felix Mendelssohn aus dem Sommernachtstraum zu den Klassikern gehört. Doch es gibt auch eine Reihe ebenbürtiger unverbrauchter, herrlicher Alternativen.

Dann wird es laut und mit voller Entfaltung ertönt an der Orgel das Präludium in C von Johann Sebastian Bach. „Es ist hervorragend zum Einzug in die Kirche bei einer Trauung geeignet – festlich, virtuos und mit 2 Minuten Länge genau richtig zum Ankommen“, so Springer.

Bedingungen vor Ort beachten

Doch er weist auch darauf hin, dass bei der Auswahl der Musik auf die jeweiligen örtlichen Gegebenheiten zu achten ist. Denn nicht in jeder Kirche ist eine Orgel wie die Grenzing-Orgel der Bauernkirche vorhanden und die überwiegend nebenberuflichen Organist*innen haben nicht die Ausbildung und Voraussetzung jedes schwierige Orgelstück zu spielen. Hilfreich ist es für alle Beteiligten sich im Miteinander von Brautpaar, der zuständigen Pfarrerin oder dem zuständigen Pfarrer und der Organistin oder dem Organisten zu verständigen und zu besprechen was in der Ortskirche mit ihrer Ausstattung z.B. Orgel machbar ist. Es ist aber auch möglich, dass das Brautpaar Musiker*innen aus seinem Freundes- oder Bekanntenkreis mitbringt.

Vielfalt ist gegeben

Festlich und kraftvoll klingt auch das sich anschießende kleine Präludium von Johann Sebastian Bach, das auch in Dorfkirchen, an kleineren Orgeln darstellbar ist und schnell das Bild eines feierlichen Einzugs des Brautpaares vor dem geistigen Auge erscheinen lässt.

25 unterschiedliche Stücke haben die drei Musiker*innen  für diesen Nachmittag ausgesucht. Musik für Ein- und Auszug, einige Gemeindelieder zum Thema Liebe, Ehe, Lob und Segen und Instrumentalstücke für die Begleitung und Gestaltung besonderer Abschnitte der Trauung, wie das Eheversprechen oder den Ringwechsel. „Ein Lied, das ich in 85% der Trauungen spielen darf, ein Loblied, das unter katholischen und evangelischen Geschwistern bekannt ist, ist das Lied Lobe den Herren, Nr. 316 aus unserem Gesangbuch:“, sagt Hans-Peter Springer und fügt hinzu: es passt eigentlich immer, aber auch sehr gut, wenn ökumenisch geheiratet wird.“

Doch es zählen nicht nur klassische Stücke und Gesangbuchlieder. Ebenso können auch Pop-Balladen zum Thema passen, die das gegenseitige Versprechen oder die Zusage einander zu achten besingen. Einige Beispiele wie ‚Dir gehört mein Herz‘ von Phil Collins oder ‚Just the Way you are‘ von Billy Joel, die ebenso wie auch ‚The Rose‘ von Amanda McBroom  und weitere wurden als Sologesang, mit klarem, jugendlichem Sopran von Angelina Nowak oder gemeinsam mit Ute Springer in der Zweitstimme, in Begleitung von Hans-Peter Springer am Klavier, anrührend vorgetragen.

Gemeindelieder richtig auswählen

Auf keinen Fall sollte, der Gemeindegesang zu kurz kommen. Im Konzert konnten die Besucher*innen einige der Lieder ausprobieren und mitsingen. Doch in einem Traugottesdienst sind nicht immer alle gesangbuchfest. So hilft es bei der Auswahl auf Lieder oder ihre Melodien zurück zu greifen, die viele noch aus ihrer Konfirmationszeit oder anderen Begegnungen mit Kirche kennen können. Ein Klassiker, der eigens für die Trauung umgedichtet worden ist und es sogar in die Charts geschafft hat, ist das allseits bekannte Lied: ‚Danke‘ wie auch das Lied ‚Herr deine Liebe ist wie Gras und Ufer‘. Auf die Melodie der ‚Ode an die Freude‘ von Ludwig van Beethoven hat der Fußball-Pfarrer Eugen Eckert von Eintracht Frankfurt einen Gebets-, Wunsch-, und Zuspruchstext geschrieben, den die anwesende Gemeinde sicherlich bei einer Hochzeit dem Brautpaar mit Freude zugesungen hätte.

Viele dieser Lieder und Liedtexte, die die hessischen Landeskirchen für Trauungen gesammelt haben, sind in dem Liederbuch EGplus herausgebracht worden. Es ist käuflich zu erwerben und vielleicht der, den Traugottesdienst ausrichtenden Gemeinde zu empfehlen.

Angerührt vom Segenslied ‚The Lord bless you‘ von John Rutter vom Duo Ute Springer und Angelina Nowak vorgetragen endete der Nachmittag mit einem „Rausschmeißer“, wie Hans-Peter Springer ihn nannte, dem ‚Marche‘ von Louis Lefébure-Wely, einem kraftvollen Abschluss des Konzertes, für einen würdigen Ausgang. Doch bevor die Zuhörenden die Kirche verließen, bedankten sie sich mit einem großen Applaus für das außergewöhnliche Konzert.

Einfach ansprechen

Hanns-Peter Springer

Hanns-Peter Springer

Kreiskantor und Kirchenmusikdirektor

Wer die kompetente Beratung vom Kreiskantor und Kirchenmusikdirektor Hans-Peter Springer  für die Vorbereitung einer Trauung oder vielleicht auch für einen Gottesdienst anlässlich einer Jubiläumshochzeit nutzen möchte, ist herzlich eingeladen ihn zu kontaktieren.

Bernhard Laß

Bernhard Laß

Autor