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Jubiläumsfeier des Perthes-Hauses Nachrodt

Mit einem feierlichen Gottesdienst, dem sich Grußworte geladener Gäste und der eigenen Mitarbeiterschaft anschlossen, und einem gemütlichen Beisammensein bei Kaffee, Kuchen und Gegrillten feierte das Perthes-Haus Nachrodt am vergangenen Dienstag sein 70-jähriges Bestehen. Die alttestamentarische Geschichte von Ruth und Noomi – Schwiegertochter und Schwiegermutter – machte Pfarrerin im Probedienst Mara Schwäbe von der Evangelischen Trinitatis Kirchengemeinde Mark beim Gottesdienst zum Thema ihrer Ansprache. Gemeinsam mit Gemeindepädagogin Almuth Gärtner baute sie von der berührenden Geschichte aus dem Alten Testament, in der es um Liebe und Vertrauen geht, zum Perthes-Haus in Nachrodt – 1954 an der Bachstraße eröffnet und seit 2011 an der Geschwister-Scholl-Straße zu finden – eine Brücke. Ruth sei ein Vorbild, wie Menschen Fürsorge füreinander übernehmen, führte sie aus. Ebenso sei das Perthes-Haus ein Vorbild für das Miteinander in der Gesellschaft. Es gehe nicht nur um Pflege, sondern um das Leben jedes Einzelnen. Mit 48 Bewohnern sei das Perthes-Haus eine kleine, familiäre Einrichtung. Viele der früheren Angehörigen und Mitarbeiter seien jetzt selbst hier. „Ihr begleitet Lebenswege über das Alter hinaus“, lobte die Pfarrerin. Als „tragende Säulen“ der Einrichtung lobte sie die Mitarbeiterschaft. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von Alfia Möllmann am Piano. Zu einer kleinen Rückschau nutzte Ralf Lohscheller, Geschäftsbereichsleiter Perthes-Altenhilfe Süd, die Feierstunde mit Bewohnern, Mitarbeitern und Gästen. Viele hätten in der Einrichtung ein zweites oder neues Zuhause, das von Wärme und einem respektvollen Miteinander geprägt sei, gefunden. Seine erste Amtshandlung als Bereichsleiter sei 2011 die Einweihung des Neubaus gewesen.  Zuvorderst an das „tolle“ Team um Einrichtungsleiterin Anja Fellechner ging sein Dank. „Sie haben die Einrichtung zu einem Ort der Geborgenheit gemacht.“Das 70-jährige Jubiläum sei auch ein Versprechen für die Zukunft, befand Birgit Tupat, Bürgermeisterin der Gemeinde Nachrodt-Wiblingwerde, in ihrem Grußwort. In 70 Jahren habe sich vieles verändert, das Miteinander sei geblieben.  Auch in Zukunft werde die Einrichtung ein Ort der Geborgenheit sein. Auf Unterschiede in der Pflege bei Gründung des Hauses 1954 und heute machte Volker Schmidt, Fachbereichsleiter Gesundheit und Soziales beim Märkischen Kreis, aufmerksam. Damals sei Pflege Frauensache gewesen. Heutzutage seien die Herausforderungen andere. Seit Corona sei der Stellenwert der Pflege weiter in den Fokus gerückt. Anhand des Pflegebedarfsplans sei zu sehen, dass die Zahl der zu Pflegenden im Märkischen Kreis weiter steigen und zusätzliche Pflegeeinrichtungen benötigt würden. Auf den Verein „Zukunft Pflege“, der Pflegeberufen Zukunftsperspektiven eröffnen möchte, ging er ein.  „Wir werden auch in der Pflege eine zunehmende Digitalisierung haben.“ Deutschlandweit befänden sich 793 000 Menschen in stationärer Pflege. „Es ist noch eine Menge zu tun.“ Lob für die Einrichtung kam zudem von Seiten der Gesamtmitarbeitervertretung der Evangelischen Perthes-Stiftung in Person von Detlev Lack, der die Einrichtung als „verlässlichen diakonischen Partner“ würdigte, sowie Heike Nitschmann und Marcel Brennecke (Mitarbeitervertretung des Hauses), die aus erster Hand über den Umzug von der Bachstraße an die Geschwister-Scholl-Straße berichten konnten. Auch Mara Schwäbe und Almuth Gärtner vom interprofessionellen Pastoralteam der Trinitatis Gemeinde und die Pfarrbeauftragte Sandra Schnell von der Katholischen Pfarrei St. Matthäus Altena – Nachrodt-Wiblingwerde gratulierten mit Präsenten. Ziel bleibe es, im Haus nicht nur Pflege und Unterstützung, sondern auch Lebensfreude zu bieten, schloss Anja Fellechner, der als Einrichtungsleiterin das Schlusswort gebührte, den offiziellen Teil der Feier. Im Anschluss bestand Gelegenheit zu Führungen durchs Haus und gemütlichem Beisammensein. Beschwingte Musik steuerte Baldur Brinkmann zur Feier bei.

Text und Foto: Monika und Jakob Salzmann