„Ich bin guter Dinge, etwas gefunden zu haben, was mein Leben erfüllt.“ Dankbar blickt Noelani Gasso Romero auf ihr Kompassjahr in der Evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde Mark, das mit einem Freiwilligen Sozialen Jahr vergleichbar ist, zurück. Als sie vor einem Jahr mit ihrem freiwilligen Dienst begann, war sie voller Vorfreude auf das, was kommt. Nun ist sie sicher, mit dem Berufswunsch Gemeindepädagogik und Diakonie das gefunden zu haben, was ihr Leben ausfüllt. „Ich bin noch begeisterter als vorher“, sagt sie.
„Jede einzelne Person hier hat mir geholfen, mich weiterzuentwickeln.“ Die gesamte Gemeinde, Haupt- und Ehrenamtliche sowie die Teilnehmer und Besucher von Gruppen und Kreisen, schließt sie in ihren Dank an die Gemeinde ein. Danach gefragt, was für sie ein besonderes Highlight war, nennt sie spontan das KonfiCamp im Haus Friede in Hattingen. „Ich will das nächste Mal ehrenamtlich wieder mit dabei sein“, sagt sie. Die Arbeit mit den Konfirmanden lag und liegt der 20-jährigen Altenaerin, die im September ihr Studium der Gemeindepädagogik und Diakonie an der Evangelischen Hochschule in Bochum aufnimmt, besonders am Herzen. Den Studienplatz hat sie sicher in der Tasche.
Am 1. September bietet die Hochschule eine Einführungswoche an. Offizieller Studienbeginn ist am 1. Oktober. Noelanis Ziel ist es, ihrer dreijährigen Ausbildung den Studiengang Soziale Arbeit anzuschließen und einen doppelten Bachelor-Abschluss zu machen, um beruflich breiter aufgestellt zu sein. Für das Studium hätte ihr ein dreimonatiges Praktikum in der Gemeinde gereicht. Dass sie statt des Praktikums ein ganzes Jahr zur Vorbereitung wählte, hat sie nicht bereut – im Gegenteil. „Ich habe mich in dem Jahr sehr viel weiterentwickelt“, erzählt sie. „Ich bin viel offener und selbstsicherer geworden, vor allem auch, was das Sprechen vor Gruppen angeht.“ Zwar sei sie immer noch aufgeregt, wenn sie vor einer größeren Gruppe sprechen müsse, jedoch positiv aufgeregt. „Wenn ich mich in der Kirche nicht sicher fühle, wo dann?“ Gemeindepädagogin Nina Wetzstein und Mara Schwäbe, Pfarrerin im Probedienst, waren in der Evangelischen Trinitatis Kirchengemeinde Mark während ihres Kompassjahrs ihre Haupt-Ansprechpartnerinnen. In der Konfi-Arbeit und beim Kindergottesdienst Himmelsstürmer, den sie selbst aus Kindertagen kannte, wirkte sie mit. Ebenso bei der Seniorenarbeit der Gemeinde.
Die Kinderferienspiele waren der krönende Abschluss ihrer Kompassjahr-Zeit. „Es waren 70 Kinder und über 30 Ehrenamtliche dabei, die geholfen haben“, erzählt sie. Dass sie beim Abschlussgottesdienst selbst im Mittelpunkt stehen und mit warmen Worten verabschiedet werden würde, hatte sie so nicht erwartet – und war zutiefst gerührt. Gänzlich fremd wird Noelani Gasso Romero bei ihrem Studienbeginn in Bochum nicht sein. Aus dem Begleitseminar ihres Kompassjahrs kennt sie bereits mehrere Studienanfänger, die den gleichen Studiengang und ebenso die Ausbildung in der Diakonengemeinschaft Martineum in Witten, die sie parallel zum Studium aufnimmt, beginnen. „Das Martineum und die Hochschule sind miteinander verknüpft“, erklärt die junge Altenaerin, die zunächst einmal in Altena wohnen bleibt und ab September zur Uni pendelt, den Zusammenhang. „Wir sind vier/fünf Leute aus dem Seminar, die beides machen.“ Ihren Glauben hat das Kompassjahr verändert. „Das Jahr hat mir gezeigt, dass jeder Mensch anders glaubt.“ Ihr Blickwinkel habe sich durch den Freiwilligendienst weiter geöffnet. Jetzt ist erst einmal Urlaub angesagt. Danach geht es mit frischem Schwung ins Studium. Soweit es sich mit der Ausbildung vereinbaren lässt, bleibt sie der Gemeinde ehrenamtlich erhalten – etwa bei den Himmelsstürmern oder der Konfi-Arbeit. Die Kinder und Jugendlichen sind ihr ans Herz gewachsen.
von Monika Salzmann
Foto: Jakob Salzmann