Am Pfingstsonntag fand die Probepredigt von Pfarrer Thomas Ehlert in der evangelischen Kirche Deilinghofen statt, am 15. Juni erfolgte dann die Pfarrwahl durch beide Presbyterien der neuen pfarramtlichen Verbindung Balve-Deilinghofen. Und nun konnte Ehlert ebenfalls in der Stephanuskirche in die gemeinsame Pfarrstelle der evangelischen Kirchengemeinden Deilinghofen und Balve eingeführt werden, nachdem er bereits zum 1. Juli den Dienst antrat.
Die Schar derer, die diesen Moment miterleben wollten, war groß. Neben Familie, darunter auch Ehlerts Eltern und zwei der drei Kinder, waren auch Weggefährten gekommen – sei es Studienfreunde oder auch eine große Abordnung aus der Kirchengemeinde Rothenuffeln im Kirchenkreis Minden, wo Ehlert über zwei Jahrzehnte seinen Dienst versah. Aber auch die Gemeindemitglieder aus Balve und Deilinghofen, die sich in der neu eingegangenen pfarramtlichen Verbindung das interprofessionelle Pastoralteam teilen, waren reichlich erschienen.
Superintendentin Martina Espelöer führte Pfarrer Thomas Ehlert in sein neues Amt ein und wurde bei der Berufung mit Segnung gleich von mehreren unterstützt. Darunter befanden sich auch die Balver Pfarrerin Antje Kastens, der Gemeindepädagoge Sven Körber sowie Vertreter aus den beiden Presbyterien.
„Das ist ein Tag der Freude. – Noch vor wenigen Monaten schienen die Türen in die Zukunft noch verschlossen. Wie soll es weitergehen?“, mit diesen Worten leitete Superintendentin Martina Espelöer ihre Ansprache ein und lobte anschließend direkt die weitereichende, mutige Entscheidung der beiden Presbyterien. Es wurde gemeinsame Sache gemacht, was letztendlich der Schlüssel für die Tür in die Zukunft ist. Balve und Deilinghofen ließen sich aufeinander ein, Vorbehalte hin oder her. Mit Pfarrer Thomas Ehlert wurde dann eine Frohnatur gefunden, mit dem der weitere Weg beschritten werden soll. Mit der pfarramtlichen Verbindung erwartet alle ein ziemlich neuer Weg, der sicherlich spannend wird und für den es allerhand Mut braucht. „Ich habe großen Respekt vor Ihnen“, mit diesen Worten suggerierte Espelöer Anerkennung für die Presbyterien und auch Gemeinden, sich darauf einzulassen.
In Bezug auf das Bild vom Schlüssel und der verschlossenen Tür zitierte Espelöer aus der Offenbarung 3,8: „Siehe, ich habe vor die eine Tür aufgetan und niemand kann sie zuschließen; denn du hast eine kleine Kraft und hast mein Wort bewahrt und hast meinen Namen nicht verleugnet.“ In Christus sei die Tür geöffnet, er hat sie längst vor den Menschen aufgetan, damit diese den Weg ins Leben finden. Der Weg führe laut Espelöer in neue Formen der Gemeinschaft, welche mit Gottvertrauen gemeistert werden können.
Nachdem Pfarrer Thomas Ehlert eingesegnet worden war, übernahm er die Predigt. „Könnt ihr noch?“, richtete er sogleich in seiner humorvollen Art und Weise die Frage an die Gemeinde. In seiner anschließenden lebendigen und mitreißenden Predigt bezog sich Ehlert auf die Urgemeinde aus dem Lukasevangelium. Gemeinde sei in der Apostelgeschichte zu schön, um wahr zu sein. Dann beleuchtete Ehlert die Urgemeinde genauer. Schlussendlich kam er zu dem Konsens, dass Gemeinde mal gut und schlecht sei und es an jedem Einzelnen läge, wie er sich dort einbringen würde.
Musikalisch wurde sowohl der Gottesdienst als auch der spätere Empfang im Martin-Luther-Haus von Organistin Elke Sprenger-Schreyer und dem CVJM Posaunenchor unter bewährter Leitung von Martin Dodt gestaltet.
Im Martin-Luther-Haus begrüßte Ingo Figge, der Vorsitzende des Deilinghofer Presbyteriums, nochmals alle Anwesenden. Gemeinsam mit Tobias Schwarz übernahm Figge anschließend die Moderation des Empfangs.
Gestärkt mit Kaffee und Fingerfood vom Büfett wurde den Grußworten gelauscht. Neben Superintendentin Martina Espelöer, welche dem Ehepaar Ehlert als Willkommensgeschenk eine Schiefertafel mit Haussegen überreichte und dem Presbyterium ausdrücklich für die zukunftsweisende pfarramtliche Verbindung dankte, gab es zahlreiche Redebeiträge.
Unter anderem ließen es sich der erste Vorsitzende des CVJM Deilinghofen Christian Teves, die Leiterin des „agape“-Chores Karin Heß-Wendel und der Dirigent des Männerchores Engelbert Stunek nicht nehmen, ein paar Worte zu sprechen. Des Weiteren begrüßten Elke Dodt von der Frauenhilfe und Anne Schreiber vom Frauentreff den „Neuen“. Und natürlich schloss sich auch die Balver Gemeinde den Worten an.
Das letzte Wort hatte dann der Hauptakteur selbst. Pfarrer Thomas Ehlert bedankte sich für das warme Willkommen, das ihm und seiner Frau bereitet wurde. „Ich freue mich auf die Gemeinde“, rief Ehefrau Petra spontan beim Empfang dazwischen und zeigte damit, dass auch sie voller Tatendrang in den neuen Lebensabschnitt geht.
„Ich kann mir da vieles vorstellen“, so Pfarrer Thomas Ehlert bezüglich seiner Ideen, Impulse und Pläne für die Zukunft. Schwerpunkte will er aber noch nicht setzen. Er versteht sich als Teil eines Teams und für ihn steht daher das Miteinander im Mittelpunkt. Zusammen sollen daher Ideen entwickelt werden und auch gemeinsame Schwerpunkte gesetzt werden.
Komplettiert wird das interprofessionelle Pastoralteam durch den in Deilinghofen wohnenden Gemeindepädagogen Sven Körber, der seinen Dienstsitz in Balve haben wird. Am 13. August um 10 Uhr wird Körber offiziell in der Balver Kirche in sein Amt in der pfarramtlichen Verbindung eingeführt.

Annabell Brock




