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Bevor ich sterbe, möchte ich…

Abschluss-Gottesdienst und Radiosendung zum Abschluss der Aktion

Im September fand mitten in der Iserlohner Innenstadt auf dem Platz vor dem Alten Rathaus eine interaktive Kunstaktion statt. Passanten konnten an zwei Tafeln mit Kreide den Satz vervollständigen: „Bevor ich sterbe, möchte ich…“. Mit einem Gottesdienst in der Johanneskirche fand diese Aktion einen würdigen Abschluss.

Dabei wurden die Besucherinnen und Besucher durch das Team – Pfarrer Karl-Heinz Struve, Inge Lange, Karin Schimmel, Bettina Pelters, Norma Hilbrandt und Pfarrerin Ellen Gradtke – mit hinein genommen in die Aktion. Die Anwesenden wurden zu einer Schreibmeditation eingeladen, um diesen Teilsatz auf vorbereiteten Blättern anonym zu vervollständigen. Anschließend wurden diese Beiträge in Auswahl vorgelesen. Es ergab sich im Gottesdienst ein ähnliches Bild wie auf dem Platz in der Stadt.

In der Auswertung der Aktion wurde festgestellt, die meisten Aussagen betreffen das Individuum, das eigene Selbst. Bei jungen Menschen etwa „eine Ärztin werden“, „mein Fachabitur abschließen“. Oft geht es um die eigene Entwicklung, z. B. „meine Kreativität ausleben“, „meine Lebensaufgabe gefunden und voll erfüllt haben“. Für ältere geht es eher um „meine Dinge ordnen“, „Spuren hinterlassen“. An zweiter Stelle steht der Bereich Beziehungen und Familie: … möchte ich „die große Liebe finden“, „meine Familie stolz machen“, „für meine Lieben gut gesorgt haben“. An dritter Stelle folgt der Bereich Politik/ Frieden/ Versöhnung: …. möchte ich „Versöhnung und Frieden fördern“, „dass meine Kinder und die Welt in Frieden leben“, „mehr Gerechtigkeit für Frauen und Kinder“, „dass Syrien so ist wie früher“. Diese eher statistischen Überlegungen wurden im Gottesdienst ergänzt und vertieft durch Erzählungen von beeindruckenden Gesprächen und Begegnungen.

„Bevor ich sterbe, möchte ich…“ – Superintendentin Martina Espelöer, Schirmherrin des Projekts, erweiterte in ihrem Grußwort im Gottesdienst den Blickwinkel für diese Aktion und ergänzte: Statt „bevor ich sterbe, möchte ich ….“, fragen: „bevor ich sterbe, was kann ich dir tun…“? Eine neue Sichtweise, die hinführt zu bislang nicht geahnten Möglichkeiten der Lebensgestaltung. Zu den wichtigsten Erfahrungen der Aktion, so Pfarrer Struve in der Predigt, gehört, hinter all diesen Aussagen stehen Menschen, ihre Schicksale, ihr Leben. Es geht um Lebensentwürfe, Pläne, Scheitern und gelingendes Leben. „Lass uns daran denken, dass unser Leben endlich ist.“ – Momentum mori. Und dann das Leben leben!

Fölok-Sendung zur Kunstaktion

Im Rahmen ihrer Sendereihe „Zwischen Himmel und Erde“ hat sich Pfarrerin Ellen Gradkte mit dem interaktiven Kunstprojekt beschäftigt. In der Sendung stellt sie die Frage: Was hätten Sie auf die Kreidetafel geschrieben? Hören Sie nun das Ergebnis, die Wünsche und Sehnsüchte von Iserlohner Bürgerinnen und Bürgern. Auch beim Gottesdienst in der Johanneskirche war sie dabei und berichtet, was die Teilnehmenden mit Kreide auf die große Tafel geschrieben haben. Dazu gibt es Interviews mit Pfarrer Tom Mindemann und dem Vorbereitungsteam der Karten-Aktion.

Die Sendung wird am 28. November um 21.04 Uhr über die Frequenzen von Radio Mk ausgestrahlt und ist ab dem 29.11.2022 auch online abrufbar unter www.nrwion.de (Stichwort: Iserlohn Gradtke).