30 Jahre Outta Limits – Ein ganz besonderes Konzert in der Erlöserkirche
Gegründet wurde der Chor „Outta Limits“, das hat Gründungsmitglied, Historiker und Pfarrer i. R. der Erlösergemeinde Pfarrer Dr. Gottfried Abrath dokumentiert, am 1. Februar 1995, nachdem Heiligabend 1994 der geplante Gospelsänger schlicht nicht anwesend war und es niemand gemerkt hatte zuvor. Die ersten vier Personen trafen sich ab dem 1.2.1995 einmal wöchentlich, die Proben begannen mit einem Tee und Austausch. Ort der Handlung war der Billardraum unten im Gemeindehaus, gemütlich mit Sofas eingerichtet, genutzt als „Café“.
Bewusst ohne Leitung
Bewusst ohne Leitung machten sie ihr Ding, getreu dem Motto: Wir leiten uns selbst. Bis irgendwann der wagemutige Jens Keienburg als Kirchmusiker die Sache in die Hand nahm und bei der ersten Chorstunde erklärte: „Vor dem ersten Ton müsst ihr euch erschrecken“, so hat Mitsänger Gottfried Abrath den ersten Eindruck für die Nachwelt festgehalten.
Gestärkt durch jenen Schwerter Kongo-Chor, zu musikalischen Höhen entwickelt von Jens Keienburg, geschah es: Am 30. Mai 1996 lautete der Titel des allersten Konzertes in der Erlöserkirche „Gospel in the church“. Seither ist der Mittwoch vor Fronleichnam der legendäre Höhepunkt im Chorjahr von „Outta Limits“.
Siegfried Kämper, Herbert Frank, Jens Keienburg – Drei Leiter miteinander
Und der Chor, der sich selbst leiten wollte, hatte im Jahr 2025 am Abend vor Fronleichnam sein 30. Konzert in der Erlöserkirche. Seine Höhen hat er Dank dreier Leiter erreicht: Jens Keienburg, Herbert Frank und Siegfried Kämper- und dies nicht nacheinander, sondern miteinander. Jeder von ihnen hat eine eigene „Handschrift“ für den Chor.
„Outta Limits“ ist in jeglicher Hinsicht ungewöhnlich. Die Geburtsjahre des etwa 30 Personen zählenden Chores liegen bis zu 45 Jahren auseinander. Die Gemeinschaft und das Miteinander sind der große Schatz dieses Chores. Gefeiert wird gerne, geprobt und im Alltag einander geholfen aber auch.
Sie singen, was ihnen gefällt und auch dem Publikum gefallen wird: Quer durch alle Genres: Gospel, Pop, Rock, klassische Kirchenmusik und mehr. Ihr Repertoire reicht von Mendelsson-Bartholdy bis Manhattan Transfer, von Taizé bis Queen.
Die „Bandbreite“ dieses Abends: „Simon & Garfunkel“ („The sound of silence“) und „Scarborough fair“, „Die Gedanken sind frei“ und „Für die Sterne“ (Dank für den Chorsatz an Ralf Tiemann!), James Bond-Lied „Skyfall“, „Engel“ in Anlehnung an „Rammstein“, „Wie nun, ihr Herren, seid ihr stumm?“- auf Psalm 58 blickend und damit hochaktuell.
„Outta Limits“ präsentierte den „Spice Girls“ – Hit „Wannabe“ in paritätischer Besetzung aus zwei weiblichen und zwei männlichen Chormitglieder:innen.
Nun der Moment, da die Solostimme des Chores ihren Einsatz hatte: Iris Landau traut man beim Anblick nicht zu, was dann zu hören ist: Eine black soul-Stimme vom Allerfeinsten, Blues-Stimme at its best: „St. James Infirmary“.
Das 30. Erlöser-Konzert bot bewährtes, wie die „Erdbeerbowle mit und ohne Umdrehungen“ draußen auf dem Kirchplatz. Neu war das „Merchandising“: Wer das Behältnis des Pausengetränkes zur Erinnerung mit heimnehmen wollte, war gegen Spende von einem Euro („plus, plus“ gerne gesehen) herzlich dazu eingeladen: 30 Jahre „Outta Limits“.
Das „letzte“ Lied des Abends ging zurück zu den Gospelwurzeln des Chores: „Stand up“.
„Ohne“ würde man sie nicht ziehen lassen, „ohne“ wollten sie auch gar nicht fort. So moderierten sie die langersehnte „Zugabe“ direkt an: Am Reformationstag 2025 würde dieses Lied 50 Jahre alt, der Chor singe es seit 25 Jahren: „Bohemian Rhapsody“ von Queen. Die bereitgelegten bunten Brech-Lichtstäbe wurden enthusiastisch im Publikum geschwenkt. Für den Chor ebenfalls ein Highlight des Abends.
Text und Foto: Bettina Pelters